Kleine Sänger ganz gross: Für die meisten Fans von «The Voice Kids» kein Problem. Doch die Musikshow erntet auch Kritik für den grossen Druck.
«The Voice Kids»
Die Jury von «The Voice Kids». - © SAT.1/Claudius Pflug

Das Wichtigste in Kürze

  • «The Voice Kids» erfuhr bereits mehrfach Kritik zum Druck, der auf die Kinder wirkt.
  • «Sat.1» dementiert dies und bietet den Familien unter anderem psychologische Hilfe an.
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Wenn man auf der grossen Bühne steht, vor einem grossen Publikum und vor einer Jury performt, ist die Anspannung enorm. Besonders bei einer Sendung wie «The Voice Kids», wo es darum geht, dass sich die Stühle der Jury umdrehen.

Da können auch schon mal den erwachsenen Kandidaten bei der «Sat.1»-Castingshow «The Voice of Germany» die Tränen kommen. Dies, wenn sie die letzten Noten gesungen haben und sich kein Stuhl gedreht hat.

Sofie Thomas
Die Gewinnerin der 5. Staffel «The Voice Kinds» Sofie Thomas. - dpa

Umso grösser ist der Druck bei Kindern, die meistens noch gar nicht wissen, wie sie mit solchen Situationen umgehen sollen. Doch häufig bleiben die Augen bei «The Voice Kids» trocken.

Lena Meyer-Landrut hat da eine klare Theorie, warum das so ist: «Ich glaube, dass die Kinder richtig krass daran gewöhnt sind, öffentlich kritisiert zu werden. Schon alleine durch Instagram oder Facebook», sagte Lena Meyer-Landrut der «Wild and Free».

Die Sängerin weiss selbst, wie schwer es ist, mit diesen Dingen umzugehen. Lena war gerade einmal 18 Jahre alt, als ihre Karriere mit einem Mal durch den «Eurovision Song Contest» explodierte.

Zu grosser Druck bei «The Voice Kids»

Trotzdem hagelt es immer wieder Kritik an «The Voice Kids» und dem unglaublichen Druck, dem die Kinder ausgesetzt sind.

«Casting-Shows produzieren sehr viele Verlierer und nur einer kann gewinnen. Aber Kinder sollen ja individuell ihre Stärke zeigen. In diesem Konzept ist die Enttäuschung vorprogrammiert.» Dies kritisierte etwa Paula Honkanen-Schobert, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes in einem Interview mit der «Berliner Morgenpost».

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Liana singt bei «The Voice Kids». - Sat.1

Nicht nur die wöchentlichen Auftritte vor einem grossen Studiopublikum und den TV-Geräten sind eine grosse Belastung für die Kinder. Dazu kommen noch die Artikel, die nach jedem Auftritt durch die Boulevard-Presse und durch die Sozialen Medien gehen.

Die bis zu 15-Jährigen werden ohne grosse Vorbereitung in die Medienlandschaft geworfen. Eine unglaubliche Herausforderung und Belastung für die Schulkinder, die diesen Druck nicht gewöhnt sind. Ein Druck, eine erfolgreiche TV-Show zu produzieren, die vor allem eines soll und muss: gute Quoten erzielen.

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«The Voice Kids»: Schülerin Alycia kommt aus Basel. - Sat1

Da sind natürlich unter anderem die Eltern sehr gefragt, das richtige Mass zu finden und ihre Kinder zu schützen. Wie gefährlich das zu früh in der Öffentlichkeit Stehen sein kann, ist nicht zuletzt an zahlreichen US-Kinderstars zu sehen.

«Sat.1» arbeitet gut mit Kindern zusammen

Doch auch «Sat.1» scheint sich der Verantwortung bei «The Voice Kids» bewusst zu sein. Nach eigenen Angaben befindet sich ein Psychologe hinter der Bühne, der sich während den Shows um die Talente kümmert.

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«The Voice Kids». - Sat.1

Und natürlich seien auch alle anderen Beteiligten bemüht, den Kindern die Zeit so leicht und schön wie möglich zu machen.

Stuhlpanne in der aktuellen Show

2022 gab es dann bei «The Voice Kids» ein ganz anderes Problem. Beim Auftakt der zehnten Staffel gab es eine Panne. Als der siebenjährige Tyler Frank Sinatras «New York, New York» sang, waren Smudo und Michi Beck sofort begeistert und buzzerten.

Da wollten die Voice-Stühle nicht so richtig.

Doch dann passierte etwas, was nicht hätte passieren dürfen: Der Stuhl drehte sich wieder zurück. Als kurz darauf dann auch Wincent Weiss seinen Buzzer drückte, rührte sich der Stuhl gar nicht, er verweigerte seinen Dienst.

Als sich die restliche Jury dann auch endlich zum Buzzern entschlossen hatten, drehte sich auch der Stuhl von Wincent um. Die Verwirrung bei allen war gross. Einen störte es jedoch gar nicht: Tyler sang, wie der grosse Frank Sinatra, ganz professionell weiter.

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