Natasha Ruf sorgte mit Äusserungen zu jüdischen Gästen für Wirbel. Sie moderiert weiter wie geplant ihre Sendung, so SRF auf Anfrage von Nau.ch.
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SRF-Moderatorin Natasha Ruf. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Moderatorin Natasha Ruf moderiert weiter für SRF.
  • Die Zürcherin hatte diese Woche mit Aussagen zu jüdischen Gästen schockiert.
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Mit ihren Aussagen löste Moderatorin Natasha Ruf (37) Empörung aus. Berufliche Konsequenzen gibt es für die SRF-«Signes»-Moderatorin aber wohl keine.

Ruf kommentiere diese Woche einen Instagram-Beitrag des Newsportals «Watson» zum Antisemitismus-Vorfall in Davos GR. Sie finde es «in Ordnung», dass ein Davoser Betrieb keine Sportgeräte mehr an jüdisch-orthodoxe Geräte vermietet.

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Keine Sportgeräte für jüdische Gäste: In Davos gibt es weiterhin Konflikte.
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Ein Bergrestaurant in Davos vermietet jüdischen Gästen keine Sportgeräte. (Archivbild)
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Neben Airboards, Skibockerl und Schneeschuhe betrifft es auch Schlitten. (Symbolbild)
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«Der Inhalt ist höchst diskriminierend und antisemitisch», sagt Generalsekretär Jonathan Kreutner (r).
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In Davos kam es schon in der Vergangenheit zu Konflikten mit jüdischen Gästen.

Natasha Ruf im gelöschten Kommentar: «Ansonsten ist es die Aufgabe der jüdisch-orthodoxen Gäste, sich respektvoll gegenüber der Gesellschaft zu verhalten.»

Sie spüre «die extreme Dominanz der jüdisch-orthodoxen Gäste», so die Moderatorin weiter. «Das ist traurig und ich erwarte von diesen Leuten Respekt.»

Schweizer Juden finden Aussagen «diskriminierend»

Der Schweizer Israelitische Gemeindebund (SIG) bezeichnete Natasha Rufs Aussagen gegenüber Nau.ch als «diskriminierend».

«Hier ist jemand auf Abwegen, aber das weiss sie mittlerweile wahrscheinlich selbst», so SIG-Generalsekretär Jonathan Kreutner.

Jonathan Kreutner
Jonathan Kreutner ist Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds, dem Dachverband jüdischer Gemeinden in der Schweiz. - zVg

Die Frage, welche Konsequenzen es nun für Ruf geben sollte, will der SIG-Generalsekretär nicht beantworten. «Das muss SRF entscheiden», findet er.

Natasha Ruf moderiert weiter für SRF

Nau.ch hat beim Sender nachgefragt. Dieser bestätigt, «im Gespräch» mit der Moderatorin zu sein. SRF: «Natasha Ruf hat ihren Kommentar kurz nach der Veröffentlichung aus eigenem Antrieb gelöscht und sich bereits in aller Form dafür entschuldigt.»

Das klang – ausgerichtet von SRF – so: «Die Mitarbeiterin entschuldigt sich in aller Form für ihren Kommentar.»

Über weitere Details will der Sender aus personalrechtlichen Gründen keine Auskunft geben. Nur so viel: Ruf wird wie geplant am 27. April die nächste «Signes»-Sendung moderieren. Dies, obwohl sie gegen die publizistischen Leitlinien des Senders verstossen hat. SRF distanzierte sich zuvor von Rufs Äusserungen.

Natasha Ruf ist von Geburt an gehörlos. Bei SRF moderiert die Zürcherin seit 2020 «Signes», eine Sendung in Gebärdensprache.

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