SRF: Darum markieren angehende Influencer auf Fotos Agenturen

Palmen, eine traumhafte Kulisse direkt am Meer und gemütliches Faulenzen im Pool. «G&G»-Moderatorin Nicole Berchtold (41) geniesst aktuell Ferien auf Mallorca. Dabei lässt die «SRF»-Frau auch ihre knapp fünf Tausend Follower am schönen Leben teilhaben.

Doch die Posts der Bernerin sorgten für Stirnrunzeln. Die TV-Frau erweckte auf Instagram den Eindruck, bezahlte Ferien zu machen.

So markierte Berchtold auf einem Schnappschuss unter anderem die Influencer-Marketing Agentur «Travel Awesome». Die Firma zählt zahlreiche internationale Luxushotel-Ketten zu ihren Kunden.

Berchtold dementierte gegenüber Nau, gesponserte Ferien zu machen. Auch bei «Travel Awesome» selbst weiss man von keiner Geschäfts-Beziehung.

«Wir haben Nicole noch nie getroffen», versichert die Influencer-Firma gegenüber Nau. «Wir kennen sie nicht.» Man sei trotz Markierung erst durch die Nau-Anfrage auf die Moderatorin aufmerksam geworden.

Doch was steckt dann hinter der Verlinkung der «Glanz&Gloria»-Moderatorin?

Fest steht: Normalerweise versuchen Influencer mit dem Markier-Trickli, mehr Follower zu generieren.

Das funktioniert so: Laut «Travel Awesome» wird die Agentur nämlich immer wieder von Influencern im Netz markiert. In der Hoffnung, dass die Firma im Gegenzug die Profile der Influencer auf der eigenen Seite teilt.

«Wenn uns ihre Arbeit gefällt, teilen wir sie mit unserem Publikum», erklärt man.

Mit positiven Folgen für Internet-Sternchen wie Berchtold & Co.: «Dadurch bringen wir ihnen viele neue Follower und Bekanntheit».

«Travel Awesome» stellt aber klar: «Wir bezahlen niemanden.» Die Agentur stelle auch keinen Kontakt zwischen den Influencern und ihren Hotel-Kunden her. «Wir haben ein eigenes Team, das nonstop reist und Hotels und Marken deckt.»

Gesponserte Ferien genoss die «G&G»-Moderatorin also nicht. Berchtold selbst sprach von einem Missgeschick: «Ich habe diesen Insta-Account nur markiert, weil ich dachte, andere Leute könnten sich auch für schöne Reisebilder interessieren.»

Mittlerweile hat Berchtold die Markierungen wieder entfernt. Das hat seine Gründe. Als «SRF»-Journalistin ist ihr nicht erlaubt: «Einladungen zu Reisen und Exkursionen, die gratis oder zu reduzierten Tarifen angeboten werden» anzunehmen. Werbung zu machen, ist «SRF»-Journalisten ohnehin untersagt.