Kuno Lauener spricht über seine Krankheit: «Unberechenbar»
Das Wichtigste in Kürze
- Kuno Lauener wurde 2017 mit Multipler Sklerose (MS) diagnostiziert.
- Der «Züri West»-Star enthüllt nun, wie es ihm mit der Krankheit geht.
- «Ich bin ein unberechenbarer Motherf*cker», so das Fazit des Sängers.
Erstmals seit 2017 hat «Züri West» vor wenigen Wochen einen Song herausgebracht. «Loch dür Zyt» heisst der neuste Track der Berner Band. Das gleichnamige Album erscheint am 8. Dezember.
Doch zurück auf die Bühne? Das kommt für Frontmann Kuno Lauener (62) wohl nicht mehr infrage. Der Sänger leidet an Multipler Sklerose (MS). Mit dem «Tagesanzeiger» sprach er nun über die unheilbare Autoimmunkrankheit – und wie es ihm damit geht.
Kuno Lauener: «Unberechenbarer Motherf*cker»
Die damit verbundenen Beschwerden seien von Tag zu Tag unterschiedlich. «Ich muss immer wieder ein paar Medikamente tanken gehen. Danach geht es mir oft eine Zeit lang weniger gut», so Kuno Lauener.
Er sei auch extrem vergesslich geworden, was ihn besonders stört. Zudem gebe es ein paar motorische Probleme.
Unterkriegen lässt sich der Musiker davon aber nicht. «Ja, es gibt auch die guten und unbeschwerten Tage.» Dann sei er so abgelenkt, dass die Krankheit gar keine Rolle spiele.
Sein Fazit? «Ich bin ein unberechenbarer Motherf*cker geworden.»
Die Krankheit habe ihn auch von gewissen Dingen befreit. Er denke sich öfter: «Das mache ich jetzt nicht mehr.» Aber: «Ich möchte mich hüten, alles auf die Krankheit zu schieben.»
So ganz ohne Furcht bleibt eine solche Diagnose aber nicht. Der 62-Jährige gesteht: «Zuerst hat man natürlich Angst, wähnt sich mit einem Bein bereits im Grab, hört diese und jene Geschichte.» Er sei aber grundsätzlich positiv gestellt.
Haben Sie den neuen Song von «Züri West» schon gehört?
Kuno Lauener machte seine MS-Erkrankung im Jahr 2021 öffentlich. Diagnostiziert wurde sie bereits vier Jahre davor. Bis dahin wussten aber nur seine Familie und die engsten Freunde darüber Bescheid.
Als er im Frühling 2017 auf Tournee war, hatte er auf der Bühne mit Schwindel und Sehstörungen zu kämpfen. Schliesslich suchte er ärztlichen Rat auf und erhielt die Schockdiagnose.
Trotz neuem Album wird «Züri West» wohl aber keine Konzerte mehr spielen. «Der Arzt hat es mir verboten», so Kuno Lauener. Das Fiese an der Krankheit sei, dass es einem meist trifft, wenn man Stress habe. «In solchen Situationen hat es bei mir schon Schübe gegeben.»
Man müsse sich den Tatsachen stellen: Die Multiple Sklerose mache etwas mit einem. Meistens sei es mühsam, doch er lasse es mit sich geschehen. «Es ist nicht planbar. Das sind schlechte Voraussetzungen für eine Rückkehr in den Konzertbetrieb.»