In Zürich steigt die Beteiligung der 20- bis 80-Jährigen mit zunehmendem Alter deutlich an.
Zürich
Die Stadt Zürich. - Keystone

Rund 52 Prozent der stimmberechtigten Zürcherinnen und Zürcher haben am Urnengang vom 13. Februar 2022 in Zürich teilgenommen. Die Beteiligung fällt je nach Quartier, Alter und Geschlecht stark unterschiedlich aus. Während bei den älteren Personen vor allem die Männer aktiv an der Urne sind, verhält es sich bei den unter 30-Jährigen umgekehrt.

Junge Frauen gehen häufiger an die Urne als junge Männer

Die Beteiligung der 20- bis 80-Jährigen steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Obwohl sich Männer tendenziell häufiger am Urnengang beteiligen als Frauen, werden diese Unterschiede erst ab 60 Jahren richtig auffällig. Umgekehrt sieht es bei den unter 30-jährigen Stimmberechtigten aus: Frauen beteiligen sich dort um 3,7 Prozentpunkte häufiger am Urnengang.

Noch grössere Unterschiede gibt es zwischen den Haushaltsformen. Die Beteiligung ist bei Haushalten mit eingetragenen Paaren ohne Kinder am höchsten (78 Prozent). Auch Ehepaare in Haushalten ohne Kinder beteiligen sich häufig am Urnengang (68 Prozent). Dieser Wert liegt jedoch um knapp 19 Prozentpunkte tiefer, wenn sie mit Kindern leben. Am niedrigsten ist die Beteiligung in Ein-Eltern- (35 Prozent) und Generationenhaushalten (31 Prozent).

Neu eingebürgerte Personen sind aktiver an der Urne

Rund 21 Prozent der Stimmberechtigten (über 50'000 Personen) sind seit den letzten Gemeinderatswahlen volljährig geworden, zugezogen oder eingebürgert worden. Während sich neu zugezogene Personen und neu Volljährige weniger oft am Urnengang beteiligen, ist die Beteiligung der neu eingebürgerten Stimmberechtigten überdurchschnittlich (53 %). Dieser Wert hat seit 2010 stark zugenommen: Die Beteiligung am Urnengang hat sich bei neu eingebürgerten Personen seither mehr als verdoppelt.

Auswertung der eingereichten Einmalstimmrechtsausweise

Die Analyse beruht auf den eingereichten Stimmrechtsausweisen. Diese werden getrennt von den Wahl- und Abstimmungsdokumenten erfasst und die gewonnenen Daten anonymisiert. Auf diese Art lässt sich bestimmen, wer am Urnengang teilgenommen hat, nicht aber, ob diese Personen an der Gemeinderats- oder Stadtratswahl oder an einer Abstimmung teilgenommen haben. Auch ist nicht ersichtlich, wen die Personen gewählt oder wie sie abgestimmt haben.

Die Abstimmungen, welche am selben Sonntag stattfinden wie die Gemeinderatswahlen, haben daher einen Einfluss auf die Beteiligung am Urnengang. Beispielsweise zog die «No Billag»-Abstimmung, welche am selben Tag wie die letzten Gemeinderatswahlen stattfand, viele Personen an die Urne. Bei den diesjährigen Wahlen gab es keine so stark mobilisierende Abstimmung, was eine Erklärung für die tiefere Beteiligung am Urnengang sein könnte.

Die Beteiligung am Urnengang stellt den Prozentanteil der abgegebenen Stimmrechtsausweise an allen Stimmberechtigten dar.

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