Zürcher Gemeinderat nimmt den Richtplan in Angriff
Der Zürcher Gemeinderat nimmt heute Mittwoch den Stadtbild-prägenden, kommunalen Siedlungsrichtplan in Angriff. Dieser Plan legt die Stadtentwicklung verbindlich bis ins Jahr 2040 fest. Dann wird in der Stadt Zürich wohl über eine halbe Million Menschen leben.

Der Zürcher Gemeinderat nimmt heute Mittwoch den Stadtbild-prägenden, kommunalen Siedlungsrichtplan in Angriff. Dieser Plan legt die Stadtentwicklung verbindlich bis ins Jahr 2040 fest. Dann wird in der Stadt Zürich wohl über eine halbe Million Menschen leben.
Die Stadtentwicklung soll nach der Vorlage des Stadtrats «umwelt-, natur- und sozialverträglich» geschehen. So sollen etwa Quartierzentren gestärkt und Freiräume wie Parks ausgebaut werden. Dies könnte auch bedeuten, dass private Innenhöfe oder Dachterrassen öffentlich zugänglich werden.
Der kommunale Richtplan Siedlung, Landschaft, öffentliche Bauten und Anlagen sieht den Norden und Westen der Stadt als Entwicklungsschwerpunkte. Zentrale Orte mit guter Verkehrsinfrastruktur, wie beispielsweise Altstetten, sollen stark verdichtet werden.
Diskutiert werden auch Hochhäuser, die über 80 Meter gross sind. Der Siedlungsrichtplan sieht in der Vorlage des Stadtrates zudem die Möglichkeit der Enteignung vor, um Erholungsräume zu sichern.
Die bürgerliche Ratsseite stört sich vor allem am möglichen Eingriff ins Privateigentum. FDP und SVP weisen den Plan deshalb zurück. Die FDP ist der Ansicht, dass das «erschlagende Monsterwerk» das Zusammenleben bis ins letzte Detail dirigieren wolle. Die SVP befürchtet, dass es Zürich zurück in die Zeit der Pfahlbauer katapultiere.
Die EVP ist der Ansicht, dass der Plan nicht halten kann, was er verspricht. Wie das «grüne Idyll» verwirklicht werden soll, werde nicht klar. Beton bleibe Beton, auch wenn er grün gestrichen werde.
Die GLP will dem Richtplan in der Schlussabstimmung zustimmen. Anträge, die das Stadtwachstum ausbremsten, oder «Bedrohungen» wie staatliche Eingriffe in die Eigentumsgarantie will sie aber bekämpfen. Sie vermisse zudem Antworten auf die Klimaerwärmung.
Diese wollen die Grünen liefern und fordern 15 Hektaren für neue Grün-Anlagen an Plätzen und entlang von Strassen. Nach ihren Vorstellungen soll etwa die Sihlfeldstrasse die «Champs-Elysées» Zürichs werden.
Die SP fordert eine sozialverträgliche Innenverdichtung und eine Aufwertung der Quartiere. Diese dürfe aber nicht dazu führen, dass die Bevölkerung verdrängt werde. Das fordert auch die AL und will darum eine Gestaltungsplanpflicht bei Arealüberbauungen erwirken.