Gläubiger verlieren zehn Millionen wegen «Zombie-Firmen»!
Mehr als 10 Millionen Franken verloren Gläubiger in Zürich aufgrund von sogenannten «Zombie-Firmen». Betreibungsämter fordern nun Massnahmen.

Das Wichtigste in Kürze
- «Zombie-Firmen» sorgen bei Gläubigern für Verluste in zweistelliger Millionenhöhe.
- Die Zürcher Betreibungsämter fordern eine Verschärfung der Handelsregister-Verordnung.
- Massnahmen des Bundes gegen missbräuchlichen Konkurs seien eventuell nicht ausreichend.
Die Betreibungsämter der Stadt Zürich hatten auch 2022 mit zahlreichen Firmen zu tun, bei denen kaum etwas zu holen war. Die sogenannten «Zombie-Firmen» bescherten ihren Gläubigern Verluste in Höhe von mehr als 10 Millionen Franken.
2053 Pfändungen in einem Forderungsumfang von 12,4 Millionen Franken gegen 529 verschiedene Firmen gab es im vergangenen Jahr. Dies, laut dem am Dienstag, 23. Mai 2023, präsentierten Jahresbericht der Stadtammann- und Betreibungsämter der Stadt Zürich.

Von den 12,4 Millionen Franken mussten die Gläubiger 10,6 Millionen Franken abschreiben. Bei den Firmen waren entweder gar keine, oder zu wenige Aktiven vorzufinden.
Betreibungsämter wollen eine Verschärfung der Handelsregister-Verordnung
Laut dem Jahresbericht zeigen diese Daten den Handlungsbedarf diesbezüglich im schweizerischen Zwangsvollstreckungswesen auf. Auf Bundesebene wurden zwar mittlerweile Massnahmen gegen missbräuchlichen Konkurs beschlossen. Ob diese ausreichen, ist aber noch offen.
Zielführend wäre laut den Stadtzürcher Betreibungsämtern eine Verschärfung der Handelsregister-Verordnung, die derzeit revidiert wird. Dies könnte den kantonalen Handelsregisterbehörden ermöglichen, bei Organisationsmängeln oder beim Vorliegen von Verlustscheinen einer Firma rascher den Stecker zu ziehen.