St. Galler Künstler müssen Werk aus Zürcher Wassergraben entfernen

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Zürich,

Eine Kunstperformance aus St. Gallen kommt in Zürich schlecht an: Die Behörden verlangen, dass die im Stadtzürcher Schanzengraben versenkten Gebotstafeln «Zehn Gebote Vol. 2» entfernt werden. Diese würden dem Gewässerschutz widersprechen. Die Künstler suchen nun einen neuen Ort für ihr Werk.

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Zürich ist Nummer sieben der «Most livable Cities». - Keystone

Eine Kunstperformance aus St. Gallen kommt in Zürich schlecht an: Die Behörden verlangen, dass die im Stadtzürcher Schanzengraben versenkten Gebotstafeln «Zehn Gebote Vol. 2» entfernt werden. Diese würden dem Gewässerschutz widersprechen. Die Künstler suchen nun einen neuen Ort für ihr Werk.

Für das kantonale Amt für Wasser, Energie und Luft (Awel) stellen diese Gebotstafeln eine Gewässerverschmutzung dar, die entfernt werden muss. Es sei grundsätzlich verboten, Fliessgewässer zu verbauen. Eine nachträgliche Bewilligung gibt es nicht.

Die Brüder Frank und Patrik Riklin haben nun bis am 15. August Zeit, ihr Werk wieder an die Oberfläche zu hieven. «Uns war klar, dass wir mit einem Räumungsbefehl konfrontiert werden», teilten die Künstler am Donnerstag mit. Nun suchen sie einen neuen Ort für ihre Steinplatten. Ihr Ziel ist es, dass sie weiterhin öffentlich zu sehen sind. «Im schlimmsten Fall werden sie fachgerecht entsorgt.»

Das Kunstwerk ist insgesamt rund eine Tonne schwer. Die Brüder Riklin hatten es Anfang Juli mit Helfern von St. Gallen nach Zürich transportiert - ganz normal im Zug. Im Schanzengraben in der Zürcher Innenstadt versenkten sie die Tafeln dann im Wasser.

Die Kunstperformance begann am 23. Juni in der St. Galler Altstadt direkt neben der Kathedrale. Die Brüder meisselten dort jeweils umringt von Zuschauerinnen und Zuschauer ihre «Zehn Gebote, Vol. 2» in die Sandsteintafeln. «Trust insanity and question the conventional» (Vertrau dem Wahnsinn und stell das Konventionelle in Frage) heisst etwa eines der neuen Gebote.

Frank und Patrik Riklin gehen mit ihrem «Atelier für Sonderaufgaben» seit zwanzig Jahren der Frage nach, «inwieweit sich das Potenzial der Kunst erweitert, wenn sie den repräsentativen Rahmen verlässt und direkt in sozial-gesellschaftliche Realitäten eingreift». Bekannt wurden sie etwa durch ihre «Null-Stern-Hotels».

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