SIL-Beschluss sichert Betriebszeiten am Flughafen Zürich
Der SIL-Beschluss sichert Betriebszeiten am Flughafen Zürich und bewahrt Langstreckenflüge sowie die internationale Vernetzung des Standorts.

Wie das Komitee Weltoffenes Zürich mitteilt, ist die Sicherung der heutigen Betriebszeit inklusive Verspätungsabbau für den Standort Zürich entscheidend – generell und mit Blick auf die hängige kantonale Nachtruhe-Initiative, die genau den Puffer für den Verspätungsabbau abschaffen will. Sie fordert einen fixen Betriebsschluss um 23 Uhr.
Mit dem SIL-Entscheid des Bundesrats wird unterstrichen, was vorher schon feststand: Die Initiative verstösst gegen Bundesrecht und ist somit formal für ungültig zu erklären. Alles andere weckt unerfüllbare Erwartungen; ein Crash mit Bundesrecht wäre programmiert.
Betriebsschluss Zürich: Systemkritische Langstrecken betroffen
Der Bund macht diese Vorgaben nicht ohne Grund – sondern im Interesse des ganzen Landes. Inhaltlich wären die Auswirkungen eines fixen Betriebsschlusses um 23 Uhr gravierend, denn ohne die Möglichkeit des Verspätungsabbaus von 23 bis 23.30 Uhr könnten viele Langstreckenverbindungen nicht mehr betrieben werden.
Die spätabendlichen Interkontinentalflüge sind notabene systemkritisch; sie bilden die letzte Langstrecken-Welle und sind ausschlaggebend für das Funktionieren des Drehkreuzes.
Rund 30 Prozent der Langstreckenverbindungen ab Zürich würden bei einer Vorverschiebung des Betriebsschlusses um eine halbe Stunde wegfallen. Es geht deshalb nicht «nur» um 30 Minuten – es geht um die Aufrechterhaltung des Drehkreuzes.
Zudem kann nicht genug oft betont werden: Zürich verfügt heute über die kürzesten Betriebszeiten aller vergleichbaren europäischen Drehkreuze. Seit 2000 wurden sie dreimal reduziert – insgesamt um zwei Stunden.
SIL-Beschluss stärkt Sicherheit und Entwicklung am Flughafen Zürich
Mit dem SIL nimmt der Bund seine Verantwortung wahr und setzt den Rahmen für Betrieb und Entwicklung des Flughafens Zürich. Der heutige Entscheid ist ein wichtiger Meilenstein: Er ermöglicht mehr Sicherheit, mehr Pünktlichkeit, mehr Nachtruhe und stärkt den Auftrag des Flughafens Zürich, die Schweiz bestmöglich an die Welt anzubinden.
Der SIL-Beschluss ermöglicht auch, den Entwicklungsstau am Flughafen gezielt abzubauen. Er legt die Grundlage, um längst identifizierte Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit und zur Reduktion von Verspätungen voranzubringen – namentlich die Entflechtung von Flugrouten, wetterabhängige Verfahren wie den Südstart geradeaus bei Bise sowie die Pistenverlängerungen.
All diese Elemente waren bereits im bisherigen SIL vorgesehen; ihre Umsetzung wurde jedoch blockiert. Nun können die sistierten Verfahren zur Änderung des Betriebsreglements (BR2014/2017) wieder aufgenommen werden.
Verlässliche Betriebszeiten sichern Pünktlichkeit und Vernetzung
«Wer die Zuverlässigkeit und die Pünktlichkeit stärkt, stärkt auch die Nachtruhe», sagt Andreas Schürer, Geschäftsführer des Komitees Weltoffenes Zürich. Die bestätigten Betriebszeiten mit Verspätungsabbau sind Voraussetzung für verlässliche Langstreckenverbindungen.
Ohne die letzte halbe Stunde wären zahlreiche Interkontinentalflüge nicht mehr wirtschaftlich betreibbar – mit schädlichen Folgen für die internationale Vernetzung des Standorts.»
Aus Sicht des Komitees gilt es nun, die Verfahren zu beschleunigen und die vorhandene Infrastruktur effizienter zu nutzen. Betriebseinschränkungen, die die Drehkreuzfunktion schwächen, sind abzulehnen. Stattdessen braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, die auch Investitionen in moderne, leisere Flugzeuge mit weniger Treibstoff-Verbrauch fördern.
Flughafen Zürich: Schlüssel für Wirtschaft und internationale Vernetzung
Der Flughafen Zürich ist eine Schlüsselinfrastruktur von nationalem Interesse. Über 35'000 Arbeitsplätze am Standort, eine jährliche Wertschöpfung von rund sieben Milliarden Franken und Direktverbindungen zu mehr als 200 Destinationen in über 70 Ländern unterstreichen seine Bedeutung für Wirtschaft, Bildung, Forschung, Tourismus und internationale Organisationen.
Als einziges interkontinentales Drehkreuz des Landes gewährleistet er die globale Anbindung des Wirtschaftsstandorts Zürich und der ganzen Schweiz – auch für exportorientierte KMU und Headquarters internationaler Unternehmen.