Die Stadtzürcherinnen und Stadtzürcher stimmen erneut über das Hardturm-Stadion ab. Die von der IG Freiräume Zürich West eingesammelten Unterschriften haben den gesetzlichen Anforderungen entsprochen, teilte der Stadtrat am Mittwoch mit. Die Abstimmung findet voraussichtlich am 17. Mai statt.
Hardturm
Das Projekt des Fussballstadions Hardturm an einer Medienkonferenz. - Keystone

2000 gültige Unterschriften wären für das Referendum gegen den Gemeinderatsbeschluss «Areal Hardturm – Stadion» nötig gewesen. Die IG Freiräume Zürich West reichten 5005 Unterschriften ein. Eine Überprüfung der Unterschriften ergab, dass davon mehr als 2000 den gesetzlichen Anforderungen entsprachen.

Die Abstimmung findet voraussichtlich am 17. Mai 2020 statt. Damit wird die Bevölkerung nochmals über die Ausgestaltung des 55'000 Quadratmeter grossen Areals abstimmen können.

Die Stadtzürcher Stimmberechtigten mussten sich immer wieder zur Stadion-Frage äussern. 2003 hatten sie das privat finanzierte Projekt Pentagon an der Urne bewilligt, es kam aber nie zustande. 2013 lehnten sie ein städtisch finanziertes Projekt ab.

Im November 2018 haben sie das Projekt «Ensemble» mit 53,8 Prozent Ja-Stimmenanteil angenommen. «Ensemble» stammt von den Investoren HRS, Immobiliengefässe der Credit Suisse sowie Allgemeine Baugenossenschaft Zürich (ABZ).

Es sieht 174 Genossenschaftswohnungen, ein Stadion für rund 18'000 Zuschauer und zwei Wohn- und Bürotürme mit rund 570 Wohnungen vor. Die gesamten Investitionen belaufen sich auf rund 570 Millionen Franken.

Der Investor will mit den Wohntürmen das Stadion querfinanzieren. Dadurch muss sich die Stadt weder am Bau noch am Betrieb finanziell beteiligen. Mit einem reduzierten Baurechtszins auf dem Baufeld, auf dem die Türme stehen werden, unterstützt sie das Projekt aber dennoch. Denn aus der Reduktion resultiert ein wiederkehrender Einnahmenverzicht von jährlich maximal 1,7 Millionen Franken.

Das Stadion sollte gemäss bisherigen Plänen 2022 fertig sein. Der erste Ball könnte in der Saison 2022/23 rollen. Die Hochhäuser und der gemeinnützige Wohnungsbau werden etappiert ab 2023 fertiggestellt. Dieser Zeitplan dürfte sich allerdings zumindest etwas verzögern.

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