Wie das Kunsthaus Zürich informiert, werden ab 1. September 2023 mit der Reihe Künstler eingeladen, ihre Perspektive zur Sammlung mit eigenen Werken zu zeigen.
Das Kunsthaus der Stadt Zürich.
Das Kunsthaus der Stadt Zürich. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Museumssammlungen enthalten nicht nur eine bemerkenswerte Menge an Objekten, aber auch eine Vielfalt an (unentdeckten) Geschichten.

Je nach Auswahl der Werke entfalten sich andere Erzählungen und eröffnen sich neue Perspektiven – sowohl auf das Jetzt wie auch auf die Geschichte.

Die Geschichte der Kunst ist ausserdem geprägt von vielen Gesprächen, Unterhaltungen, Streitereien und Diskussionen, Freundschaften und Allianzen zwischen Kunstschaffenden – posthum oder zu Lebzeiten.

Alternative Sichtweisen auf die Sammlung

Das Kunsthaus Zürich verfügt über eine Sammlung von Kunst aus dem Mittelalter bis heute.

Bisher erfolgte die Auswahl und Präsentation der Werke meist von den festangestellten Kunsthistorikern und Kuratoren.

Mit der neuen Reihe «ReCollect!» lädt das Kunsthaus nun Künstler ein, um in einer Reihe von Interventionsräumen alternative Sichtweisen auf die Sammlung zu zeigen.

Idee des Re-Inszenierens

Dieser multiperspektivische Zugang zur Sammlung eröffnet eine frische, inspirierende Mehrstimmigkeit, die unserer heutigen Zeit entspricht.

Der Titel «ReCollect!» spielt mit der Idee des Re-Inszenierens der Sammlung, aber auch mit dem englischen Wort «recollect», zu Deutsch «erinnern».

Es geht also auch um das (wieder) entdecken von Geschichte(n), die noch nicht erzählt oder im Museum abgebildet sind und um das Verbinden von Vergangenheit und Zukunft.

Neue Interpretationen und Perspektiven

«Kunstschaffende produzieren nicht nur Kunst, sie sind auch wichtige Interpretatorinnen von Kunstwerken.

Ihr ganz eigener Blick auf die Kunst und die Geschichte der Kunst eröffnet neue, teils überraschende Perspektiven, die die Sehweise der Museumskuratorinnen und -kuratoren ergänzen und das Publikum die Sammlung anders erfahren lassen», so Kuratorin Mirjam Varadinis.

Das Kunsthaus knüpft damit an eine Tradition an, in der einige europäische Museen – allen voran die National Gallery in London mit ihrer Reihe «The artist’s eye» in den 1970er-Jahren – die Expertise von Kunstschaffenden, ihre Sichtweisen und ihr Denken über die Kunstgeschichte in den Vordergrund gestellt haben.

Kunsthaus Zürich wurde von Künstlern und Sammlern gegründet

Diese Reihe der von Künstlern kuratierten Sammlungspräsentationen verbindet sich aber auch mit der eigenen Geschichte des Kunsthauses.

Im Gegensatz zu anderen Museen wurde das Kunsthaus Zürich von Künstlern und befreundeten Sammlern gegründet, und diese direkte Verbindung hat die Institution und ihre Sammlung stark geprägt.

Die Präsentationen im Rahmen von «ReCollect!» sind jeweils für Laufzeiten von mindestens einem Jahr vorgesehen.

Die Reihe wird von den Kunstschaffenden Matias Faldbakken/Ida Ekblad, Daniela Ortiz und vom Kunstkollektiv Hulda Zwingli sowie den von Hulda eingeladenen Künstlerinnen Alice K. Roberts, Andrea Ritter, Brigit Meier, Elisabeth Eberle, Ruth Righetti, Seline Fülscher, Ursina Roesch eröffnet.

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