Ein sanfter Riese ist gegangen

Zoo Zürich
Zoo Zürich

Zürich,

Nun musste sich der Zoo Zürich heute vom betagten Elefantenbullen Maxi veraabschieden.

Elefantenbulle Max
Elefantenbulle Max - Zoo Zürich

Eben haben wir noch sein stattliches Alter von fünfzig Jahren feiern dürfen. Doch heute Montag, 10. Februar 2020, musste der Zoo Zürich eines seiner charismatischsten Tiere gehen lassen: Der Elefantenbulle Maxi wurde aufgrund seiner zunehmenden Altersbeschwerden eingeschläfert.

Von Thailand nach England nach Zürich

Maxi wurde 1969/70 in Thailand geboren und kam 1971 in den Zoo Dudley in England. Ein Jahr später wechselte er zum Zirkusunternehmen Chipperfield, wo er mit auf Tournee ging.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Safaripark Longleat kam Maxi am 15. September 1981 – vor gut 38 Jahren – nach Zürich. Den Umzug nach Zürich machte eine Erweiterung der 1971 eröffneten Elefantenanlage um einen Bullenstall möglich.

Hier wurde der gut trainierte Maxi im geschützten Kontakt betreut. Maxi erfüllte die in ihn gesetzten Erwartungen: Am 27. Juli 1984 kam mit Komali der erste Elefantennachwuchs im Zoo Zürich zur Welt.

2014 bezog Maxi mit den anderen Elefanten den neuen Kaeng Krachan Elefantenpark. Hatte sich Maxi in seinem alten Umfeld bei Veränderungen oft unsicher und vorsichtig gezeigt, erkundete er sein neues Zuhause sehr forsch und zielstrebig.

Am neuen Ort erhielt er im gleichen Jahr den jüngeren Bullen Thai als Gesellschafter.

Charakteristisch geschwungene Stosszähne

Das Markenzeichen von Maxi waren seine gewaltigen Stosszähne. Diese wären noch länger, hätte er nicht verschiedentlich Stücke davon abgebrochen – einmal gar ein Stück Zahn von über 70 Zentimetern Länge – oder hätte man nicht korrigierend kleine Stücke absägen müssen.

Zählt man alle diese Abschnitte zusammen, so wären Maxis Stosszähne heute gut drei Meter lang!

Engmaschige tierärztliche Überwachung

Beim Umzug in den neuen Elefantenpark wog Maxi noch über 5,6 Tonnen. 2017 verlor er deutlich an Gewicht, er wog keine fünf Tonnen mehr. Er wurde veterinärmedizinisch untersucht und als betagtes Tier unter besondere Beobachtung gestellt, einem in regelmässigen Abständen erfolgenden Assessment zur Beurteilung seiner Gesundheit und der ihm verbleibenden Lebensqualität.

Dank einer Anpassung in der Ernährung legte Maxi wieder an Gewicht zu und wog wieder über fünf Tonnen. In den letzten Monaten verlor Maxi dann aber wieder an Gewicht.

Das sich Hinlegen und Aufstehen wie auch das Fressen von Heu bereiteten ihm zusehends Mühe. Seine Backenzähne scheinen – altersbedingt – soweit abgenutzt zu sein, dass eine ausreichende Aufbereitung der Nahrung nicht mehr möglich war.

Um Maxi zu unterstützen, erhielt er eine spezielle Zusatznahrung und Schmerzmittel. Doch auch so verschlechterte sich sein Zustand weiter.

Stosszähne werden für edukative Zwecke eingesetzt

Am Institut für Veterinärpathologie der Universität Zürich werden nun die altersbedingten Veränderungen von Maxi untersucht. Von dort gehen die sterblichen Überreste in eine Tierkörper-Sammelstelle.

Die Stosszähne kommen zurück in den Zoo und werden hier für edukative Zwecke eingesetzt. Bis zuletzt blieb der stets freundliche Maxi eine imposante Erscheinung, und sein ruhiger Gang konnte schon fast als würdevoll bezeichnet werden.

Zu Maxis Stammbaum zählen zwölf direkte Nachkommen (darunter die in Zürich lebenden Töchter Chandra, Farha und Omysha), gezeugt mit 4 verschiedenen Kühen, 21 Enkel, sowie 2 Urenkel. So hat Maxi seine genetische Spur in der europäischen Elefantenpopulation hinterlegt.

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