Von einem Tag auf den anderen mussten im vergangenen Frühjahr Schülerinnen und Schüler zuhause lernen, Lehrerpersonen aus der Ferne unterrichten und Eltern ihre Kinder unterstützen. Das Schulamt der Stadt Zürich und die Pädagogische Hochschule Zürich (PHZH) haben untersucht, wie das Fernlernen funktionierte. Erste Ergebnisse liegen nun vor.
Student
Ein Schüler löst eine Aufgabe. - Pixabay

Ziel der «Zürcher Evaluation Fernlernen - Digital zu Hause und doch Schule» war es, Schwierigkeiten und Errungenschaften zu identifizieren und Erkenntnisse für die Schul- und Unterrichtsentwicklung zu gewinnen, wie Stadt und PHZH am Dienstag mitteilten.

Für die Eltern bestand die grösste Herausforderung darin, das Fernlernen ihrer Kinder mit der eigenen Arbeit im Homeoffice zu vereinbaren. Teilweise hatten sie den Eindruck, sie müssten die Rolle der Lehrperson übernehmen. Vor allem in grösseren Familien war es schwierig, die erforderliche technische Infrastruktur bereitzustellen.

Als problematisch erlebten die Eltern die unterschiedliche Umsetzung des Fernunterrichts. So schickten einige Schulen Aufgaben per Post und Aufgabenblätter mussten analog bearbeitet werden. Andere Schulen setzten auf digitale Mittel. Viele Eltern wünschten sich daher Mindeststandards für den Fernunterricht, damit die Unterschiede nicht so stark ins Gewicht fallen, wie es in der Mitteilung heisst.

Während sich viele Schülerinnen und Schüler rasch auf den Fernunterricht einstellen konnten, hätten einige jedoch deutlich mehr Unterstützung gebraucht. Positiv werteten vor allem die älteren das Lernen mit digitalen Medien.

Die Kinder vermissten die Kontakte in der Schule. Dass sie mehr Zeit zuhause verbringen konnten, fanden alle Schülerinnen und Schüler gut, unabhängig vom Alter.

Gut kam auch der Halbklassenunterricht an. Lehrpersonen beurteilten ihn als effektive pädagogische Möglichkeit, entstandene Defizite aufzufangen. Auch die meisten Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern schätzen ihn.

Mehr als zwei Drittel der befragten Lehrpersonen gaben an, sie hätten viel dazugelernt bei der Nutzung von digitalen Medien im Unterricht. Knapp 60 Prozent gehen davon aus, dass diese auch künftig vermehrt in ihren Schulen eingesetzt werden.

Aus Sicht der Schulleitungen bestand die grösste Herausforderung darin, die Zusammenarbeit in den Schulteams zu fördern. Eine erfolgreiche schulinterne Kooperation führte zu eine Entlastung aller Beteiligten.

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