Wie die Gemeinde Worb berichtet, wird das Fernwärmenetz in der Gemeinde weiter ausgebaut, wodurch sich die Gelegenheit ergibt, alte Wasserleitungen zu ersetzen.
Die Bahnhofstrasse in Worb.
Die Bahnhofstrasse in Worb. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Der Fernwärmeverbund BAC plant, in einem nächsten Ausbauschritt die Wohnüberbauung Agroba an der Trimsteinstrasse zu erschliessen.

Dies eröffnet für die Gemeinde die Gelegenheit, die Graugussleitungen der Wasserversorgung aus dem Jahr 1964 zu ersetzen.

Die besagten Leitungen haben ihre Lebensdauer von 80 Jahren zwar noch nicht überschritten, trotzdem ist es bereits zu vereinzelten Rohrbrüchen gekommen.

Mit zunehmendem Alter steige aber das Risiko für weitere Schäden.

Berstlining-Verfahren nicht überall geeignet

Da die Linienführung für die Fernwärmeleitung der BAC nicht deckungsgleich mit den Leitungen der Wasserversorgung ist, wurde geprüft, ob die alten Graugussleitungen mittels Berstlining ersetzt werden könnten.

Bei diesem Verfahren werden alte Leitungen mit einem sogenannten Berstkopf von innen aufgebrochen und nach aussen verdrängt, wodurch neue Rohre eingezogen werden können, ohne dass durchgehend Baugräben ausgehoben werden müssen.

Was Kosteneinsparungen mit sich bringen würde. Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein grosser Anteil der Leitungsabschnitte nicht für dieses Verfahren geeignet ist.

Die zweite Variante «Trassee mit Fernwärme», für die die Kreditbewilligung eingeholt wurde, ist zwar um rund 20'000 Franken teurer, brächte aber den Vorteil, dass Synergien mit der Fernwärme genutzt werden können.

Projekt sorgt für Diskussionen im Parlament

Zudem würden mit der neuen Linienführung die Leitungen um 120 Meter kürzer.

Im gleichen Zug sollen drei Hydranten versetzt und einer ausser Betrieb genommen werden, um die Zugänglichkeit für die Feuerwehr zu verbessern.

In Anbetracht der momentan angespannten finanziellen Situation von Worb hat das Geschäft im Parlament für Diskussionsstoff gesorgt.

Kosten übersteigen den eingestellten Betrag

Da es in den letzten Jahren bei der Agroba-Überbauung nicht zu weiteren Rohrbrüchen gekommen ist, plädierten SVP und FDP dafür, das Geschäft abzulehnen, um einer weiteren Verschuldung von Worb vorzubeugen.

Der Gemeinderat räumt zwar ein, dass die Projektkosten von 300'000 Franken den im Finanzplan 2024 bis 2028 eingestellten Betrag um 170'000 Franken übersteigen.

Doch nach seiner Einschätzung sei eine wesentliche zusätzliche Verschuldung nicht zu erwarten, da bei anderen Projekten Kosteneinsparungen absehbar seien.

Bauarbeiten starten in Kürze

Hinzu komme, dass Arbeiten für die Wasserversorgung über die Spezialfinanzierung (jährliche Einlagen von Gebühren) abgegolten würden.

Eine Mehrheit des Grossen Gemeinderates hat sich für den beantragten Kredit ausgesprochen.

Da die Agroba-Überbauung ab dem 30. September 2024 mit Fernwärme versorgt werden soll, werden die Bauarbeiten in Kürze starten.

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