Winterthur plant 2026 mit hohem Ertragsüberschuss

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Das Budget 2026 von Winterthur weist dank einer Neubewertung der Liegenschaften einen Ertragsüberschuss von 113,8 Millionen Franken aus.

Brunnen in der Steinbergstrasse in Winterthur.
Brunnen in der Steinbergstrasse in Winterthur. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Winterthur berichtet, weist das Budget der Stadt bei einem Gesamtaufwand von 1,994 Milliarden Franken und einem Gesamtertrag von 2,108 Milliarden Franken einen Ertragsüberschuss von 113,8 Millionen Franken aus. Das zweckfreie Eigenkapital erhöht sich per Ende 2026 gemäss Planung auf rund 450,9 Millionen Franken.

Einmaliger Neubewertungsgewinn

Das Budget ist massgeblich geprägt von der Neubewertung städtischer Liegenschaften. Weil die Land- und Mietpreise in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind, haben die städtischen Liegenschaften an Wert gewonnen.

Dies hat Auswirkungen auf die 2026 anfallende periodische Neubewertung von unbebauten Grundstücken im Finanzvermögen der Stadt Winterthur. Dabei orientiert sich die Stadt an den Steuerwerten des Kantons, die durch den Regierungsrat auf Anfang 2026 angepasst werden.

Die Neubewertung hat eine einmalige Wertzunahme in der Höhe von rund 140 Millionen Franken zur Folge. Das wirkt sich positiv auf den städtischen Finanzhaushalt aus, ist aber nicht mit einem effektiven Geldfluss verbunden.

Bildung, Soziales und Pflegefinanzierung bleiben Kostentreiber

Die grössten Kostenblöcke im Budget bilden wie schon in den Vorjahren die mehrheitlich gesetzlich vorgegebenen Bereiche Bildung (362,4 Millionen Franken) und Soziales (151,4 Millionen Franken) sowie die Pflegefinanzierung (67,4 Millionen Franken). Die Kosten in diesen Bereichen steigen weiterhin markant an.

Dabei bleibt die demographische Entwicklung der Haupttreiber: In der Schule und in der familienergänzenden Betreuung führt die steigende Zahl an Kindern im Schulalter zu einem Kostenanstieg von rund 19,4 Millionen Franken gegenüber dem Vorjahresbudget.

Gleichzeitig haben höhere Fallzahlen bei den Zusatzleistungen zur AHV und IV Mehrkosten von 3,9 Millionen Franken zur Folge. Auch die Pflegefinanzierung wird teurer: Die Zunahme ambulanter und stationärer Pflegeleistungen lässt die städtischen Beiträge um 1,6 Millionen Franken ansteigen.

Leichter Anstieg auf Ertragsseite

Bei gleichbleibendem Steuerfuss von 125 Prozent rechnet die Stadt mit Steuereinnahmen von 521,2 Millionen Franken. Das sind 17 Millionen Franken mehr als im Vorjahresbudget, wobei die Erträge sowohl bei den natürlichen als auch bei den juristischen Personen ansteigen.

Im Jahr 2026 erhält die Stadt 176 Millionen Franken aus dem Ressourcenausgleich. Damit steigt der Beitrag gegenüber dem Vorjahresbudget um vier Millionen Franken. Der Grund ist, dass die relative Steuerkraft des Kantons im Berechnungsjahr 2024 stärker gestiegen ist als diejenige der Stadt Winterthur.

Der Zentrumslastenausgleich beträgt 89,9 Millionen Franken. Als festgelegter Betrag, der jeweils nur der Teuerung angepasst wird, weicht dieser nur minim vom Vorjahr ab.

Hohe Investitionen in die Infrastruktur

Für Investitionen in das Verwaltungsvermögen sind netto 262,9 Millionen Franken vorgesehen. Der starke Anstieg gegenüber dem Vorjahresbudget um 26,1 Millionen Franken ist im Wesentlichen auf die Sanierung der Kehrichtverwertungsanlage (KVA) zurückzuführen. Für den Ersatz der Verfahrenslinie 2 sind im Budgetjahr Ausgaben von 35 Millionen Franken eingestellt.

Hinzu kommen etwa Investitionen in die Erneuerung und Erweiterung von Schulraum (20,9 Millionen Franken) und in die Strasseninfrastruktur (19,9 Millionen Franken). Aufgrund des Gewinns in der Erfolgsrechnung ergibt sich trotz des hohen Investitionsvolumens ein errechneter Selbstfinanzierungsgrad von 102 Prozent.

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