Wauwiler Budget 2020 mit Aufwandüberschuss
Der letztjährige Aufgaben- und Finanzplan berechnete fürs Budget 2020 einen Überschuss von rundCHF 100‘000. Nun liegt das Budget 2020 mit einem Minus von rund CHF 380'000 vor.

Die Gründe für diese grosse Differenz liegen einerseits darin, dass in der Planung 2020 - 2022 die rund CHF 400‘000 höheren Abschreibungen infolge der Aufwertung des Verwaltungsvermögens durch die entsprechende Entnahme aus den Aufwertungsreserven ausgeglichen wird und andererseits berücksichtigte die Planung die Auswirkungen der kantonalen Aufgaben- und Finanzreform 2018 (AFR) noch nicht.
Aufgrund des neuen kantonalen Finanzleitbildes erfolgt auf das Jahr 2020 hin eine wesentliche Veränderung am Finanzausgleich (FAG). Der Kanton reduziert sein Engagement im Ressourcenausgleich. Dazu werden neu alle Gemeinden mit einem Ressourcenindex über 86.4 abgeschöpft.
Der Kanton reduziert seine Zahlungen damit um 12 Millionen Franken. Die Gemeinde Wauwil (Ressourcenindex 81.19) ist von dieser Massnahme nicht direkt betroffen. Wauwil erhält aus dem FAG einen Betrag für die Mindestausstattung sowie einen Lastenausgleichsbetrag.
Grosse Investitionsvorhaben stehen an
In den nächsten Jahren stehen grosse Investitionsvorhaben an, die es zu finanzieren und die Folgekosten zu tragen gilt. Darunter fallen unter anderem der Bau von Infrastrukturanlagen bei der Ver- und Entsorgung sowie die Sanierung der Bergstrasse.
Vorhaben werden konsequent hinterfragt, Aufgaben und Investitionen überprüft und nach Prioritäten und Rückflüssen geordnet, um den finanziellen Handlungsspielraum der Gemeinde zu erhalten. Dank dieser bisherigen Strategie war es möglich, die verschiedenen Investitionen zu finanzieren.
Aufgrund geplanter Investitionen in Infrastrukturanlagen wird der Nettoverschuldungsquotient (Verschuldungsgrad) im Jahr 2021 vorübergehend auf 109 % ansteigen und Ende 2023 wieder auf 77 % zurückgehen. Die Nettoschuld pro Einwohner und Einwohnerin erreicht mit CHF 3‘161 im Jahr 2021 den Höchststand und sinkt danach kontinuierlich.
Die finanzielle Lage der Gemeinde muss weiter gestärkt werden
Gemäss Gemeindeleitbild muss die finanzielle Lage der Gemeinde weiter gestärkt werden, damit der Handlungsspielraum für die Zukunft geschaffen, bzw. erhalten werden kann. Der Steuersatz soll weiterhin konkurrenzfähig bleiben (Positionierung im mittleren Drittel der Luzerner Gemeinden).
Der Steuerfuss beträgt seit 2006 unverändert 2.15 Einheiten, im Jahr 2020 2.05 Einheiten (Steuerfussabtausch). Der Steuerfuss für das Jahr 2020 ist fixiert, darüber können die Stimmberechtigten nicht abstimmen.
Die Planung 2021 - 2023 berücksichtigt einen konstanten Steuerfuss von 1.95 Einheiten. Über das Budget wird an der Gemeindeversammlung vom 3. Dezember 2019 abgestimmt