Am 13. Juni 2021 entscheiden die Stimmberechtigten von Uster über den Projektierungskredit für den Neubau auf dem Zeughausareal.
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Das Wappen von Uster am Stadthaus mit der Stadtverwaltung und dem Steueramt in Uster ZH. - keystone
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Bereits 13 Jahre dauern die Planungsarbeiten für den Ersatzbau von Stadthofsaal und Kulturhaus Central auf dem Zeughausareal. Schon zweimal hat das Stimmvolk an der Urne deutlich Ja gesagt zum eingeschlagenen Weg. Die letzte entscheidende Volksabstimmung soll in rund zwei Jahren stattfinden.

Bis dann muss das Siegerprojekt aus dem Architekturwettbewerb soweit konkretisiert werden, dass die Details geklärt sind und die Kosten für den Bau und Betrieb verbindlich abgeschätzt werden können. Hierfür muss das Stimmvolk am 13. Juni 2021 an der Urne einen Projektierungskredit von 2,3 Millionen Franken bewilligen.

Stadtrat befürwortet Abstimmungsvorlage

Für den Stadtrat ist der Bedarf klar: Das Kulturhaus Central und der Stadthofsaal müssen früher oder später ersetzt werden. Ebenso muss das Zeughaus K2 energetisch saniert werden.

Dies haben drei Mitglieder des Stadtrats am Mittwoch an einer Medienkonferenz dargelegt und sich somit für ein Ja zur Abstimmungsvorlage eingesetzt. «Uster wächst weiter und soll als regionales Zentrum über eine zeitgemässe Infrastruktur für Vereine, Bildung, Kultur und Wirtschaft verfügen», sagte Stadtpräsidentin Barbara Thalmann vor den Medien.

Das Central wird in absehbarer Zeit einem Neubau weichen und der Stadthofsaal steht im Herbst seines Lebenszyklus. Beide Gebäude sollen mit einem Neubau auf dem Zeughausareal zusammengeführt werden, weil damit Synergien in der Vermarktung und Bewirtschaftung erzielt werden können. Die alten Gebäude sind kaum isoliert und verbrauchen für die Heizung viel fossile Energie.

Zudem wird mit dem Wegzug des Stadthofsaals das Areal am Stadtpark frei und kann für eine weitere Zentrumsentwicklung genutzt werden. «Uster soll eine attraktive Stadt zum Wohnen und Arbeiten bleiben, und dafür braucht es attraktive öffentliche Räume.

Wie das Leben ohne öffentliches Leben ist, hat uns die Corona-Pandemie gezeigt: Netflix, Take-away und Spotify ersetzen Kino, Konzerte und Restaurant nicht», so Barbara Thalmann. Das Zeughaus soll künftig zu einem belebten Ort für alle werden. «Gerade das Nebeneinander von verschiedenen Menschen wird den Reiz und die Qualität des Areals ausmachen», erhofft sich die Ustermer Stadtpräsidentin.

Projekt liegt finanziell auf Kurs

Bezüglich der Finanzen liegt das Projekt gemäss Finanzvorstand Cla Famos auf Kurs. Zum jetzigen Planungsstand können die Kosten für Bau und Betrieb allerdings erst mit einer Genauigkeit von 25 Prozent angegeben werden.

Umso wichtiger sei der Kostenrichtwert. Dieser werde gar mit etwas Reserve klar eingehalten. «Der Kostenrichtwert behält auch für die zukünftige Planungsphase seine Gültigkeit, wenn die Kosten des Projekts genauer bestimmt werden können», sagte Cla Famos an der Medienkonferenz.

Kein Ersatz für Central und Stadthofsaal bei einem Nein

Das Neubauprojekt sieht zwei Neubauten vor: Einen grossen Saal und das Kulturregal, in dem eine kleine Bühne, ein Restaurant, zwei kleine Kinosäle und ein Ausstellungsraum beheimatet sind. Erschlossen werden die beiden Gebäude über das bestehende Zeughaus K2, das ebenfalls saniert wird.

Unter dem Saal ist eine Parkgarage für 72 Autos geplant. Bauvorstand Stefan Feldmann betonte an der Medienkonferenz, dass die unterirdische Parkierung im Gestaltungsplan vorgeschrieben sei. Das vorliegende Projekt entspreche diesen Auflagen. Allerdings werde erst das Mobilitätskonzept genau zeigen, wie viele Parkplätze in welcher Etappe realisiert werden sollen. Das Areal ist nahe am Bahnhof und vom öffentlichen Verkehr gut erschlossen.

Was aber, wenn das Stimmvolk am 13. Juni «Nein» zum Projektierungskredit sagt? Dann käme laut Stadtpräsidentin Barbara Thalmann das Projekt und die damit verbundene Belebung des Areals kurz vor der Zielgeraden zu Fall, und alle bisherigen Investitionen in den Wettbewerb und die Planung müssten ohne Gegenwert abgeschrieben werden. Konkret würde das bedeuten: Zurück auf Feld 1, und kein Ersatz für Kulturhaus Central und Stadthofsaal. Das vorliegende Projekt sei zu gut für das Altpapier, sagte Barbara Thalmann. Zuviel ehrenamtliche Arbeit stecke in den vielen Mitwirkungsprozessen.

Aus diesem Grund stellt sich der Stadtrat hinter die Abstimmungsvorlage und empfiehlt den Stimmberechtigten ein Ja. «Es lohnt sich, hier weiter zu machen. Eine grössere Chance wird Uster so schnell nicht mehr haben», betonte Barbara Thalmann.

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