Stadtrat Uster beschliesst Konzept für neue Bahnquerungen
Uster soll in Zukunft verkehrsmässig besser erschlossen werden.

Im vergangenen Sommer hatte der Kanton Zürich die Planung für die Strasse «Uster West» aufgegeben. Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Stadtrat ein Konzept erarbeitet, wie der Verkehr in Uster die Bahnlinie inskünftig queren soll. Dieses Konzept liegt nun als Ergänzungsbericht zum Stadtentwicklungskonzept (STEK) vor; der Stadtrat hat es an seiner Sitzung vom Dienstag, 8. Dezember 2020 festgesetzt.
Der Bericht zeigt auf, wie die Stadt Uster angesichts der zahlreichen Bahnübergänge mit langen Wartezeiten besser erreichbar wird und gleichzeitig der innerstädtische Verkehr für Buslinien, Velofahrende und zu Fuss Gehende verbessert werden kann. Denn nur mit einer guten verkehrlichen Anbindung kann sich Uster langfristig als starkes Regionalzentrum und als attraktiver Standort für Arbeitsplätze behaupten.
Das Konzept sieht den Ausbau einer Kombination von Bahnquerungen als Unterführungen vor. Die Kombination der Bahnquerungen wurde so konzipiert, dass für alle Verkehrsteilnehmende – Velos, Fussgänger, den Busbetrieb wie auch den motorisierten Verkehr – sinnvolle und gut aufeinander abgestimmte Lösungen geschaffen werden können.
Damit baut das neue Konzept auf den Stossrichtungen des STEK auf: den Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr zu stärken, um eine funktionierende Mobilität in der Stadt zu erreichen. Ganz nach dem Motto «Uster steigt um!», das der Stadtrat im Stadtentwicklungskonzept und in seiner «Strategie Uster 2030» formuliert hat.
Bahnunterführung Winterthurerstrasse als Kernelement
Kernelement des Konzepts ist eine Bahnunterführung für alle Verkehrsmittel an der Winterthurerstrasse. Analysen zeigen, dass diese Unterquerung zwingend ist, um einen pünktlichen Busverkehr durch die bestehende Unterführung Dammstrasse von und zum Bahnhof Uster zu ermöglichen.
Weitere Unterführungen für alle Verkehrsmittel sind auf den Hauptverkehrsachsen Zürichstrasse und allenfalls Aathalstrasse vorgesehen. Allerdings müssen im Falle der Aathalstrasse die Auswirkungen des Regionalverkehrs auf Oberuster noch genauer untersucht werden. Erst dann kann der Stadtrat dazu abschliessend Stellung beziehen.
Auf der Brunnen-/Bahnhofstrasse, der Wermatswilerstrasse und der Gschwaderstrasse sind zusätzliche Unterführungen für den Fuss- und Veloverkehr vorgesehen. Diese Unterführungen sollen bis ins Jahr 2030 realisiert werden.
Die nächste S-Bahn-Taktverdichtung erfolgt gemäss Planung SBB noch vor 2030, was die Schliesszeiten der Barrieren weiter verlängern wird.
Flankierende Massnahmen nötig
Damit die neuen Unterführungen nicht zu Verkehrsüberlastungen im Zentrum führen und der Fuss- und Veloverkehr im Zentrum gestärkt werden kann, sind flankierende Massnahmen nötig: Die Verkehrsmenge in Richtung Zentrum soll dosiert werden, um die Aufenthaltsqualität im Zentrum und die innerstädtische Verkehrsführung zu verbessern. Auch der Gestaltung der Strassenräume und der Fussgängerquerungen, insbesondere der Verbindung zwischen Zeughaus und Zentrum über die Berchtoldstrasse, muss bei der weiteren Planung allergrösste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Da vor allem Kantonsstrassen betroffen sind, ist der Kanton gefordert, hierfür Hand zu bieten.
Mit dem nun vorliegenden Konzept gibt der Stadtrat die Stossrichtung für die verkehrliche Entwicklung von Uster vor. Kommendes Jahr will der Stadtrat das Konzept dem Gemeinderat zur Kenntnisnahme unterbreiten und mit den SBB und dem Kanton die weitere Planung einleiten. Dabei gilt es auch, Regelungen zu finden, um die einzelnen Massnahmen zu finanzieren.