Wie die Gemeinde Volketswil berichtet, waren beim Infoanlass über die Gebietsentwicklung Flugplatz Dübendorf am 29. Oktober 2021 über 100 Leute live dabei.
Volketswil
Das Gemeinschaftszentrum in Volketswil. - Nau.ch / Manuel Walser
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Die Standortgemeinden haben ihre Bevölkerung am vergangenen Freitag zu einem Informationsanlass über die Gebietsentwicklung Flugplatz Dübendorf auf dem Innovationspark eingeladen.

Das Interesse war gross: Über 100 Personen sind live dabei gewesen und fast genauso viele haben den Anlass zuhause via Live-Stream verfolgt. Die Gemeinden Dübendorf, Volketswil und Wangen-Brüttisellen haben als Alternative zum vom Bund geplanten Businessairport ein eigenes Flugplatzkonzept erarbeitet.

Die Gemeinden wollen die Entwicklung des Flugplatzes selbst steuern

Mit ihrem Konzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» wollen die Gemeinden die Entwicklung des Flugplatzes selbst steuern, um die heutige Lebensqualität auch für zukünftige Generationen zu erhalten.

Weil die Standortgemeinden keine maximale Auslastung anstreben, schont dies die Naturhabitate sowie die Luftqualität und erhöht somit die Handlungsmöglichkeiten zur Förderung ökologisch relevanter Flächen und Erholungsräume.

Die Standortgemeinden möchten den Flugplatz durch die Fortsetzung von Randbebauungen stufenweise weiterentwickeln. So kann die Weite der Flugplatzfläche erhalten bleiben.

Dadurch kann einerseits flexibel auf Veränderungen reagiert und andererseits den Ansprüchen besonders sensibler Lebensräume Rechnung getragen werden.

Es gibt ein nachgewiesenes Potential für die Verbesserung des Naturschutzes

Der Flugplatz Dübendorf ist eine der grössten zusammenhängenden pestizid- und düngerfreien Wildblumen- und Trockenwiesenflächen des Schweizer Mittellandes.

Das Gebiet ist dadurch von grosser Bedeutung für die Biodiversität und verfügt über ein grossflächiges Aufwertungspotential. In einem im Jahr 2015 erarbeiteten Untersuchungsbericht konnte eine grosse Artenvielfalt von Wiesentypen nachgewiesen werden.

Auch wurde aufgezeigt, dass durch geeignete Pflegemassnahmen das Potential aus Sicht des Naturschutzes noch besser ausgeschöpft werden kann.

Der Teilbereich A soll für die Bevölkerung sein

Das Natur- und Erholungskonzept für den Flugplatz Dübendorf zeigt die Chancen auf, welche das Gemeindekonzept «Historischer Flugplatz mit Werkflügen» für den Naturschutz und die Erholung bietet.

Das Konzept schlägt vor, den Flugplatz in drei Interventionsräume zu gliedern: Der Teilbereich A, welcher an den Park des Innovationsparks grenzt, soll insbesondere auch dem Aufenthalt für die Bevölkerung dienen.

Dabei sollen die wertvollen Wiesenflächen möglichst erhalten bleiben. Mit einer Wegführung können die Besucher durch das Areal geleitet werden. Informationstafeln könnten den Wert der einzelnen Lebensräume erläutern und die Geschichte des Flugplatzes aufzeigen.

Im Teilbereich B steht die Revitalisierung des Chrebsschüsselibach im Fokus

Zudem ist es den Besuchenden so möglich, den Flugplatz und die Aviatik zu beobachten. Im Teilbereich B steht die Revitalisierung des Chrebsschüsselibach über die gesamte Länge im Fokus.

Dies mit dem Ziel, einen vielfältigen Bachverlauf anzustreben. Dadurch entsteht vom überkommunalen Schutzgebiet Chrutzelried bis hin zum Chriesbach ein lineares Vernetzungselement.

Der Teilbereich C soll für die Natur sein

Der Teilbereich C soll voll und ganz der Natur überlassen werden. Nicht mehr benötigte Pisten sollen begrünt und der Dürrbach soll revitalisiert werden.

Im gesamten Flugplatzperimeter sollen wertvolle Wiesenflächen erhalten, die Vernetzung der verschiedenen Flächen gefördert, Kleinstrukturen angelegt und Zielarten der Flora und Fauna gefördert werden.

Die zentralen Überlegungen aus dem Konzept sind in den Synthesebericht «Flight Plan» des Kantons Zürich betreffend Flugplatz eingeflossen.

Gemeinsam mit dem Kanton wird nun das weitere Vorgehen definiert, um die Themen Naturschutz und Erholung in den Umsetzungsprozess aufzunehmen und alle Beteiligten in den Prozess einzubinden.

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