Schönenwerds Privatschule ist zurück im Alltag

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Trimbach,

Die Swiss International School in Schönenwerd hat nach Schulschliessung aufgrund der Corona-Massnahmen wieder geöffnet. Ein Einblick in die zweisprachige Schule.

Schönenwerd SIS Privatschule
Schulleiterin Pia Mathes im Eingang der Swiss International School in Schönenwerd. - Nau

Es herrscht wieder Betrieb in der Swiss International School in Schönenwerd. Seit der Wiedereröffnung geht auch in der zweisprachigen Privatschule wieder alles seinen (fast) gewohnten Gang.

Rund 80 Kinder aus der Region Wohlen bis Olten besuchen die SIS. Schulleiterin Pia Mathes erklärt den Unterschied zur öffentlichen Schule: «Bei uns findet der Unterricht zweisprachig, in Deutsch und Englisch, statt.»

Privatschule SIS Schönenwerd
In den Klassenzimmern läuft alles digital – auch die Wandtafel. - Nau

Bereits im Kindergarten werden die Wochentage abwechselnd auf die Sprachen aufgeteilt und strikte umgesetzt. In den englischen und deutschen Klassenzimmern wird jeweils nur die dazugehörige Sprache gesprochen – was ganz im Sinne der Kinder ist, wie Mathes erklärt:

«Zweisprachig aufzuwachsen und zu lernen, fällt Kindern leicht. Auch neue Schüler können sich bereits nach ein paar Wochen zurechtfinden, etwas bilingue sprechen, schreiben und lesen. Aber auch andere Fächer wie Mathematik, Musik oder Geschichte werden jeweils in beiden Sprachen abgehalten.

So werden beispielsweise in der ersten Klasse drei Tage Deutsch und zwei Tage Englisch gesprochen, in der zweiten Klasse dasselbe, nur umgekehrt. Die meisten Kinder besuchen bereits seit klein auf die Fitz Gerald Krippe im Haus und kommen anschliessend in den Kindergarten.

SIS Privatschule Schönenwerd
In der Bibliothek können sich die Kinder Bücher, sowohl in Deutsch als auch in Englisch, ausleihen. - Nau

Quereinsteiger erhalten in der SIS Zusatzunterricht, um sich möglichst schnell an den bilingualen Unterricht zu gewöhnen. Auf dem Flur und in den Pausen dürfen Kinder sprechen, wie sie möchten.

Pia Mathes ist seit zwei Jahren Schulleiterin der SIS Schönenwerd. Vor sieben Jahren ist sie aus Deutschland in die Schweiz gekommen, durch eine Freundin hat sie zur SIS Zürich gefunden, wo sie als Lehrerin tätig war.

Die SIS ist eine Ganztagsschule; die Kinder kommen am Morgen und gehen erst am Abend wieder nach Hause. Mittag gegessen wird in der eigenen Kantine, das Essen wird vom Altersheim Schlossgarten in Niedergösgen geliefert. Die SIS bietet Kindern zusätzlich eine Morgen- und Nachmittagsbetreuung an.

SIS Schönenwerd Privatschule
Die Kantine: Durch die momentane Situation essen jeweils nur zwei Klassen zur gleichen Zeit. - Nau

Der Stundenplan unterscheidet sich im Wesentlichen nur gering mit dem einer öffentlichen Schule. «Wir haben das gleiche Pensum und arbeiten nach dem Lehrplan 21 wie eine staatliche Schule auch. Natürlich muss man die Englisch-Lektionen irgendwo kompensieren. Bei uns kommen Sport und Kunst etwas kürzer», erklärt Mathes.

«Nicht die Elite, sondern normale Eltern»

Was für Kinder besuchen eine Privatschule, welche Eltern schicken ihre Jüngsten auf eine solche? Pia Mathes bezeichnet die Klassen als bunt gemischt: «Wir haben Schweizer Eltern, welche Auslandserfahrungen gesammelt haben und die Kinder zweisprachig erziehen möchten.

Wir haben aber auch ausländische Familien, welche nur für eine kurze Dauer, beispielsweise für zwei Jahre, hier verweilen. Auch haben wir ganz viele Kinder mit anderem Migrationshintergrund. Schülerinnen und Schüler aus Deutschland, Spanien, Polen, Italien, Frankreich etc.»

SIS Schönenwerd Privatschule
Hier verbringen die Schülerinnen und Schüler ihre Pausen. - Nau

Der zweisprachige Unterricht sei oft nicht der einzige Grund für die Wahl einer Privatschule: «Viele schätzen und nutzen unser ganztägiges Betreuungsangebot, welches man an der öffentlichen Schule nicht hat. Es ist nicht die Elite, sondern normale Eltern, welche oftmals beide ganztags arbeiten.»

Sozialer Aspekt birgt Vor- und Nachteile

Dass viele die Privatschule aufgrund des sozialen Umfeldes fürchten, ist für Pia Mathes verständlich: «Es kann zum Problem werden, wenn ein Kind die ganze Primarschule hier besucht hat und dann ohne Freunde an die Oberstufe wechselt.»

Es helfe allerdings, dass viele der Kinder in Sport-, Musik- und anderen Vereinen ihrer Gemeinde sind und dadurch Gleichaltrige ihres Dorfes oder ihrer Stadt bereits regelmässig treffen. Die Swiss International School bietet auch weiterführende Schulen in Zürich und Basel, die meisten Kinder wechseln allerdings in die öffentliche Oberstufe.

Schönenwerd SIS Privatschule
Die SIS von aussen. Kinder aus der Region kommen mit dem ÖV oder Schulbus nach Schönenwerd. - Nau

Im Gegensatz dazu sieht die Schulleiterin einen grossen Vorteil darin, in einer so bunt gemischten Klasse mit verschiedensten Herkunftsländern und Kulturen aufzuwachsen:

«Dadurch werden Toleranz, Verständnis und Neugier gefördert. Ausserdem sind wir eine sehr familiäre Schule. Jeder kennt jeden und die kleinen Klassen ermöglichen einen intensiveren Schüler-Lehrer-Kontakt.

Corona gut überstanden

Mittlerweile dürfen die Kinder nach der «Zwangspause» wieder in die Schule kommen. Das E-Schooling hat super funktioniert, wie Mathes erklärt. Der Heimunterricht wurde per Microsoft Teams via Videokonferenzen durchgeführt.

Die Hygieneregeln werden strikte eingehalten und die Kinder geben sich grosse Mühe: «Sie erinnern sich gegenseitig an die Vorschriften.»

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