Unterentfelden mit höherem Aufwandüberschuss 2024
Die Rechnung der Einwohnergemeinde Unterentfelden schliesst 2024 mit einem Aufwandüberschuss von 783'598 Franken ab – deutlich über dem Budget.

Wie die Gemeinde Unterentfelden schliesst die Rechnung 2024 der Einwohnergemeinde mit einem Aufwandsüberschuss von 783'598,70 Franken ab und liegt somit 479'343,70 Franken über dem Budget (Aufwandüberschuss von 304'255 Franken). Der Aufwandüberschuss wird dem vorhandenen Eigenkapital entnommen.
Zur Verschlechterung haben zur Hauptsache Mindererträge bei den Steuereinnahmen von 1'472'000 Franken beigetragen. Deutliche Mindererträge ergaben sich bei den natürlichen Personen von 549'000 Franken, bei den juristischen Personen von 904'000 Franken und bei den Erbschafts- und Schenkungssteuern von 144'000 Franken.
Mehrerträge bei den Quellensteuern von 13'000 Franken, den Nachsteuern und Bussen von 5000 Franken und den Grundstückstückgewinnsteuern von 107'000 Franken verbesserten den schlechten Steuerabschluss nur leicht. Auch Mehraufwand bei den Lohnkosten der Sozialen Dienste (externe Büros abzüglich Minderaufwand Löhne) von 280'000 Franken, bei den Pflegekosten von 239'000 Franken und beim Badi-Defizit von 73'000 Franken wirkten sich negativ aus.
Folgende Minderaufwände oder Mehrerträge wirkten sich positiv aus: beim Asylwesen von 239'000 Franken, bei der gesetzlichen Sozialhilfe von 177'000 Franken, bei der Kreisschule Entfelden von 72'000 Franken und bei der Entschädigung Kanton für Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen und vorläufig Aufgenommenen von 116'000 Franken. Zudem hat der Gemeinderat die Liegenschaften des Finanzvermögens einer Neubewertung unterzogen, was das Ergebnis um 866'000 Franken verbessert.
Hohe Investitionen und sinkende Darlehensschulden
Die Investitionsausgaben der Einwohnergemeinde beliefen sich im vergangenen Jahr auf netto 5'506‘000 Franken. Investiert wurde hauptsächlich in die neue Holzschnitzelheizung und die Sanierung und Aufstockung des blauen Schulhauses in Oberentfelden.
Weiter wurde in zwei weitere Projekte der Schule, in die Planung des Vorprojekts Sanierung Kantonsstrasse K208, in Strassensanierungsprojekte und die Sanierung von Bahnübergängen investiert.
Nachdem diese Investitionen und die Rückzahlung von zwei Darlehen von den liquiden Mitteln finanziert werden konnten, verringerten sich die langfristigen Darlehensschulden per Ende 2024 auf neu 7,5 Millionen Franken. Der durchschnittliche Zinssatz betrug 1,08 Prozent.
Die Seniorenwohnungen werden durch die ISS Facility Services/KB Partners GmbH verwaltet und der Abschluss Ende Jahr in die Gemeindebuchhaltung integriert. Dank höheren Mietzinserträgen und Minderaufwand in verschiedenen Konten konnten höhere Liegenschaftsunterhaltskosten wettgemacht werden.
Wasserwerk mit solidem Ertragsüberschuss
Zum Ausgleich der Rechnung konnte ein Ertragsüberschuss von 19'055,05 Franken verbucht werden. Die Schuld gegenüber der Einwohnergemeinde beträgt per Ende 2024 7,104 Millionen Franken.
Das Wasserwerk schliesst im Jahr 2024 mit einem Ertragsüberschuss von 61'575,84 Franken (Budget Ertragsüberschuss von 20'300 Franken) ab. Minderaufwendungen in verschiedenen Konten konnten den Mehraufwand beim Leitungsunterhalt auffangen und führten zum besseren Rechnungsergebnis.
Es wurde nichts investiert und an Anschlussgebühren 22'535 Franken vereinnahmt. Das Guthaben der Wasserversorgung gegenüber der Einwohnergemeinde beträgt per Ende des vergangenen Jahres 3,251 Millionen Franken.
Stabile Finanzen bei Abwasser und Abfall trotz Mehraufwand
Die Abwasserbeseitigung weist im vergangenen Jahr einen Aufwandüberschuss von 90'379,44 Franken (Budget 203‘000 Franken) auf. Vor allem tiefere Planungskosten von 54'000 Franken und Unterhaltskosten von 25'000 Franken führten zur Verbesserung.
Für die Sanierung und Instandsetzung des Regenüberlaufbeckens Schifflibach konnten Einnahmen von 1055 Franken erzielt werden. Anschlussgebühren von 23'345 Franken wurden vereinnahmt. Die Reserven der Abwasserbeseitigung betragen per Ende 2024 3,830 Millionen Franken.
Bei der Abfallwirtschaft ist das Jahr 2024 das zweite Jahr, seit Grüngutgebühren mit gleichzeitiger Reduktion der Abfallsackgebühren eingeführt wurden. Weil eine Einnahmenkorrektur bei den Grüngutgebühren aus dem Jahr 2023 erst im späten Frühling 2024 bekannt wurde, fiel diese Einnahmenposition mit 71'000 Franken gegenüber dem Budget deutlich tiefer aus.
Dank Mehrerträgen bei den Kehrichtmarken und tieferen Betriebskosten bei der Kompostierungsanlage lag der Aufwandüberschuss mit 39'702,15 Franken nur leicht über dem Budgetwert (32'500 Franken). Das Guthaben der Abfallwirtschaft gegenüber der Einwohnergemeinde beträgt Ende 2024 neu noch 65'696,14 Franken.