Neue Ausstellung im Nidwaldner Museum Salzmagazin: SÖLDNER, REISSÄCKLER, PENSIONENHERREN — Ein Innerschweizer Beziehungsnetz.
Sigmund Freudenberger
«Le depart du Soldat Suisse», vor 1780, Sigmund Freudenberger, Nationalbibliothek, Collection Gugelmann - Gemeinde Stans
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Vom 15. bis Mitte 19. Jahrhundert waren eidgenössische Söldner von allen europäischen Mächten umworben. Die Fremden Dienste bildeten in dieser Zeit eine elementare Einnahmequelle für Nidwalden.

Die Kriegsdienste waren für viele notwendig, aber auch immer wieder umstritten. Die Schweiz hat nie einen Weltkrieg erlebt, und doch war das Land 500 Jahre lang der grösste Lieferant von Kriegsdienstleistern. Schätzungen gehen heute von bis zu 1,5 Millionen Soldaten aus, die unter fremden Fahnen dienten.

Auch zahlreiche Nidwaldner leisteten fremde Dienste. Darunter sind Persönlichkeiten wie der Eremit Konrad Scheuber, ein Enkel des Niklaus von Flüe, oder Melchior Lussy, der heute als wichtiger Vertreter der katholischen Reform im 16. Jahrhundert gilt.

Im 19. Jahrhundert kam «Borneo Louis», der Nidwaldner Louis Wyrsch, als Offizier auf den Gewürzinseln im Dienst der niederländischen Kolonialarmee zu Rang und Namen. Es dienten jedoch nicht nur angesehene Herren wie Lussy, Scheuber und Wyrsch. Im Gegenteil, in strukturschwachen Bergregionen wie Nidwalden bot der Solddienst zahlreichen jungen Männern aus ärmlichen Verhältnissen während Jahrhunderten oftmals die einzige Möglichkeit der Arbeitsmigration und einen Ausweg aus der Not.

Die Ausstellung geht Fragen der wirtschaftlichen Verhältnisse nach und folgt zahlreichen Einzelschicksalen von Innerschweizer Söldnern und Militärunternehmern. Die Historischen Vereine Zentralschweiz, Nidwalden, Obwalden, Uri, Luzern, Schwyz und Zug ergänzen die Ausstellung mit diversen Beiträgen und Begleitveranstaltungen.

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