Wie das Stäfner Herbstfest rockt und abhebt
Das Stäfner Herbstfest dürfte dieses Jahr eine der grössten Veranstaltungen in der Region werden. Zahlreiche Freiwillige stehen im Einsatz.

Das Wichtigste in Kürze
- Vom 3. bis 5. Oktober findet in Stäfa eine der grössten Veranstaltungen der Region statt.
- Das Motto ist «Stääfe rockt».
- Das Herbstfest ist aber auch ein traditionelles Fest der Vereine.
Das Herbstfest in Stäfa geht normalerweise alle fünf Jahre über die Bühne. Doch weil während der Pandemie nichts normal war, gab es 2020 eine abrupte Festpause.
Dafür soll nun die kommende Ausgabe vom 3. bis 5. Oktober umso eindrücklicher werden. Wobei das Motto «Stääfe rockt» schon ziemlich eindeutig die Richtung vorgibt: Auf der zentralen Bühne beim Rössli-Platz werden nämlich namhafte Rockbands und Acts präsentiert.
Was bei der Umsetzung einige Herausforderungen aufwarf. Angesichts des frisch präsentierten Musikprogramms darf man aber sagen, dass diese bravourös gemeistert wurden.
Welche Musikerinnen und Musiker auftreten werden und welche Schwierigkeiten auftauchten, weiss Michael Laib, Programmverantwortlicher des Herbstfests.
Wie rockt man eine Gemeinde?
Ein Höhepunkt des Musikprogramms sei der Auftritt der Melodic-Hard-Rock-Band King Zebra aus Zürich, sagt Laib. «Das ist eine Band, die sicher viele begeistern wird – und unserem Motto zweifellos gerecht wird. Die Stimme des ehemaligen China-Leadsängers, Eric St. Michaels, und mitreissende Gitarrensolos lassen jedes Rocker Herz höher schlagen.»
Wobei er unmissverständlich klarmacht, dass die Suche nach passenden Bands und die Verhandlungen nicht einfach gewesen seien. Man habe einige Optionen geprüft. Dabei stellte sich jedoch bald heraus, dass manche der angefragten Bands budgettechnisch eine Nummer zu gross für das Herbstfest waren.
«Wir dachten zum Beispiel über einen Auftritt von Gotthard nach, aber das ist eine Hausnummer, die wir uns nicht leisten können.» So führte man parallel Verhandlungen mit King Zebra und anderen Schweizer Rockbands.
Und musste flexibel bleiben. «Eine dieser Formationen musste zum Beispiel absagen, weil ihr Bassist genau für den geplanten Konzerttermin schon Ferien gebucht hatte.» Wie kompliziert sich solche Verhandlungen für Auftritte gestalten können, überraschte denn auch die Verantwortlichen.
«Das kann sich richtig in die Länge ziehen. Dabei geht es ja nicht nur um Gagen. Es gibt zum Beispiel Bands, die abwarten wollen, ob noch andere, bessere Angebote reinkommen.» Drei Mal sei man enttäuscht worden, fügt er hinzu.
Namen der betreffenden Musiker will er aber keine nennen. Rund ein Jahr zog sich die Suche nach passenden Acts letztlich hin. Als King Zebra im Dezember 2024 schliesslich definitiv zusagten, konnte das OK erstmal aufatmen.
Budget setzt klare Limiten
Klar ist, dass das OK angesichts eines nicht unbeschränkten Musikbudgets Kompromisse eingehen musste: Einerseits wollte man möglichst bekannte Namen als Highlights, andererseits sollte für die neun anderen auftretenden Bands und Acts genug Geld übrigbleiben.
«Zunächst hat man oft das Gefühl, man habe ein Riesenbudget. Aber wenn man das auf alle Bands verteilt, sieht das dann wieder anders aus», sagt Laib. Wobei er betont, dass mit King Zebra ein wirklich überzeugender Headliner gewonnen werden konnte. Zumal deren Sänger ja schon mit der legendären Schweizer Band China unterwegs war.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Auftritt der Red Hot Chili Peppers Tributband Blood Suger Swiss Magik. Laib schwärmt von einem ihrer Live-Auftritte: «Ich sah sie vor drei Jahren im Rössli und war absolut begeistert. Wenn du die Augen schliesst, könntest du denken, da spielen gerade die Red Hot Chili Peppers.» Darauf dürfe man sich wirklich freuen.
Besonders für diejenigen, die mit der kalifornischen Band aufgewachsen seien, sei dieser Auftritt ein Muss. «Sie bringen einen Hit nach dem anderen und können auch mit dem Publikum umgehen.» Er muss es wissen, schliesslich besitzt er alle Alben der Red Hot Chili Peppers.
Angesichts des prallen musikalischen Angebots ist es schwer, einzelne Acts hervorzuheben. Wobei auch die Konzerte der Lokalhelden Horse, Sweat & Tears oder der Bündner Band Diabolics ein Genuss für alle Besuchende sein dürfte. Ebenfalls freuen kann man sich auf ein Set der legendären DJ Tatana.
Ab in die Luft
Ein Highlight ganz im wörtlichen Sinn ist die Flugvorführung des PC-7 TEAM. Wenn die neun Piloten des Teams zur Eröffnung des Herbstfests freitags um 18 Uhr über dem Hafenbecken von Stäfa loslegen, dürften manche Zuschauende ins Schwärmen geraten. Über den Wolken ist die Freiheit bekanntlich grenzenlos.

Besonders wenn man wie diese Piloten ein derart schnelles und agiles Flugzeug wie die Pilatus PC-7 steuert. Mit dieser Maschine sind atemberaubende Kunstflugfiguren auf relativ engem Raum möglich. Wobei man wissen muss, dass das Fliegen über Wasser seine Tücken hat: Die Höhe über der glatten Fläche richtig einzuschätzen ist nicht einfach, da man keine Referenzpunkte hat.
Bei aller Begeisterung für rockige Sounds und Flugeinlagen ist das Herbstfest nach wie vor auch ein traditionelles Fest der Vereine. Darum steht der Sonntag ganz in ihrem Zeichen. Um 14 Uhr werden sich die Vereine auf ihren eigens dafür hergerichteten und speziell geschmückten Wagen auf einer Route durch Stäfa präsentieren.
Nicht genug damit: Die rund 20 Festbeizen auf der Bahnhofstrasse, welche von den Vereinen betreiben werden, stellen eine unwiderstehliche Gelegenheit dar, deren Tätigkeit und Anliegen näher kennenzulernen. Oder sich einfach zu verpflegen.