Die Realisierung der Bushaltestelle beim Bahnhof Stäfa rückt näher. Die SBB finanzieren den vorgeschriebenen behindertengerechten Ausbau des Bahnhofs,
Bahnhof Stäfa ZH
Bahnhof Stäfa ZH. - SBB
Ad

Die Realisierung der Bushaltestelle beim Bahnhof Stäfa und ihre stufenlose Anbindung an die Züge rückt näher. Nun steht fest, wer welche Kosten trägt. Die SBB finanzieren den gesetzlich vorgeschriebenen behindertengerechten Ausbau des Bahnhofs, der Zugänge und der Perrons über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund.

Die Gemeinde Stäfa trägt wie bisher die Kosten der Bushaltestelle. Die Kostenbelastung der Gemeinde sinkt dadurch massiv. Die Bushaltestelle wird im Zuge des Bahnhofsausbaus realisiert, der Baustart ist voraussichtlich im 2026 vorgesehen.

Kostenverteilung war bei der Bewilligung des Planungskredites noch unklar

Die Gemeindeversammlung hat im Jahr 2019 für die Projektierung des neuen Bushofs einen Planungskredit von 640'000 Franken bewilligt. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, in welcher Höhe sich die SBB mit Mitteln aus der Leistungsvereinbarung mit dem Bund an den Kosten für einen stufenlosen Perronzugang beteiligen würde.

Der Gemeinderat verpflichtete sich aber, alles zu unternehmen, damit die SBB einen möglichst hohen Kostenanteil übernehmen. Die SBB waren ursprünglich der Meinung, dass der bestehende Bahnhof bereits behindertengerecht ausgebaut sei und demzufolge alle Kosten von der Gemeinde Stäfa zu berappen seien.

Gutachten von Inclusion Handicap hat Mängel aufgezeigt - SBB übernimmt die Planung und Finanzierung der nötigen Massnahmen

Die Gemeinde Stäfa hat daraufhin bei Inclusion Handicap, dem Dachverband der Behindertenorganisationen, ein rechtliches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Gutachten zeigt, dass keine der bestehenden Verbindungen zwischen Bushaltestellen und Perron den Anforderungen, welche das Behindertengleichstellungsgesetz an die Zugänglichkeit von Bahnperrons stellt, gerecht werden.

Im Mai 2020 ist dieses Gutachten im Zusammenhang mit weiteren Abklärungen an das Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht worden. Das BAV intervenierte bei den SBB. Neu übernehmen die SBB die Planung und Finanzierung aller Massnahmen, welche zur Gewährleistung des Behindertengleichstellungsgesetzes sowie zur Einhaltung der notwendigen Sicherheitsabstände auf den Perrons notwendig sind. Zusätzliche Elemente, die lediglich der Komfortsteigerung dienen (z.B. Lifte), müssten durch die Gemeinde finanziert werden.

Massive Anpassungen nötig - Baubeginn vor 2026 ist unrealistisch

Die SBB prüfte im Sommer 2020 sämtliche Perronzugänge und Perronbreiten im Bahnhof Stäfa. Demnach müssen alle bestehenden Perronzugängen geändert und angepasst werden. So muss beispielsweise durch Anpassung des östlichen Perronaufgangs (rapperswilseitig) die Gleisanlage nach Süden verschoben werden. Das hat massive Auswirkungen auf das gesamte Gleisfeld und auf den geplanten Neubau der Bushaltestelle.

Ein Baubeginn der Haltestelle mit 6 Anlegekanten vor 2026 ist dadurch nicht realistisch. Der Neubau kann nur in Koordination mit dem Ausbauprojekt der SBB bewilligt und ausgeführt werden. Sein Kostenrahmen liegt derzeit bei ca. 2- 3 Mio. Franken (+/- 30 %). Im Herbst 2021 startet die SBB mit der Detailplanung für den behindertengerechten Ausbau des Bahnhofs Stäfa inkl. Kostenschätzung und voraussichtlicher Bautermine.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenHerbstSBB