7:6-Krimi: Pfannenstiel behält in Davos die Nerven
Der UHC Pfannenstiel setzt sich in einer torreichen und intensiven Partie mit 7:6 gegen die Iron Marmots Davos-Klosters durch und bleibt im Playoff-Rennen.

Wie der UHC Pfannenstiel mitteilt, war die Ausgangslage in den Bündner Bergen klar. Pfanni wollte drei Punkte einfahren um bestmöglich im Rennen um die Playoff-Plätze zu bleiben. Dies gelang nach einer intensiven, abwechslungs- und torreichen Partie letztendlich hauchdünn mit einem 7:6-Sieg gegen die Iron Marmots Davos-Klosters.
Für die Tore der Zürcher Oberländer zeigten sich Ernst (2), Luchsinger (2), Wittig, Forrer und Nideröst verantwortlich.
Die Vorfreude auf das Spiel gegen die Iron Marmots war gross. Dies lag nicht zuletzt auch daran, dass im Anschluss an das Spiel ein Teamanlass im schönen Davos gefeiert wurde. Zuerst stand aber die harte Arbeit auf dem Programm.
Der Start ins Spiel war dann gar nicht nachdem Gusto der Zürcher. Nach nur 88 Sekunden wanderte Hurni wegen eines Stockschlages auf die Strafbank. Diese Überzahl nutzten die Einheimischen dann eiskalt aus.
Strafen bringen Pfanni aus dem Tritt
Nach einem Pfanni-Ballverlust in der Vorwärtsbewegung war es Meier, der ein Zuspiel von Bur zum 1:0 abschloss. Die Gäste vermochten aber umgehend zu reagieren. Ferrari spielte auf Wittig, der sich auf der linken Seite durchsetze.
Sein Abschluss konnte Egg noch parieren, doch gegen den Nachschuss war er dann machtlos – 1:1. Dieses Tor war aber nur ein Strohfeuer aus Pfanni-Sicht, denn in der Folge kontrollierte Davos das Spiel und war in allen Belangen die aktivere Mannschaft.
Diese Überlegenheit wurde noch ausgeprägter, da Pfanni (zu) viele Strafen kassierte. In der siebten Minute musste Luchsinger für groben Körpereinsatz 2+2 Minuten in die Kühlbox. Die Marmots zeigten sich in Überzahl weiterhin sehr abgeklärt und zielstrebig und konnten beide Strafen ausnutzen.
Pfanni gerät weiter unter Druck
Zuerst traf Marugg mit einem seiner gefürchteten Abschlüsse wunderbar unter die Querlatte und gut eine Minute später war es der Finne Haapaniemi, der etwas glücklich nach einem Save von Pfanni-Hüter Edelmann den Ball ins Netzt stocherte.
Als in der 12. Minute dann auch Wittig eine Strafe aufgebrummt erhielt, ahnte man Böses im Pfanni-Lager. Doch dieses Mal behielt das Boxplay die Überhand und konnte gar nach einer feinen Einzelleistung von Virrankari noch eine sehr gute Möglichkeit verzeichnen.
In der Folge kamen beide Teams noch zu Chancen, mit denen allerdings die Torhüter nicht in Bedrängnis gebracht werden konnten. So hiess es nach 20 gespielten Minuten 1:3 aus Sicht der Zürcher Gäste, die bis anhin vieles schuldig blieben
So fielen dann in der Garderobe auch von verschiedenen Seiten klare Worte, die ihre Wirkung nicht verfehlen sollten.
Anschlusstreffer bringt die Wende
Das zweite Drittel war nun ausgeglichener und auch Pfanni hatte mehr Ballbesitz als noch im Startdrittel. Die erste wirklich grosse Chancen hatten aber dennoch die Davoser in der 28. Spielminute als Wiedmer nach einem Bogenlauf nur den weiten Pfosten traf und das 4:1 knapp verpasste.
Besser machte es dann in der 29. Minute Pfanni auf der Gegenseite. Während ein Davoser noch in Diskussionen mit dem Schiri verstrickt war, schaltete Pfanni nach einem Freistoss in der eigenen Zone blitzschnell und konnte durch Forrer nach schönem Zuspiel von Nideröst auf 2:3 verkürzen
Nur zehn Sekunden später hatte Luchsinger aus dem hohen Slot den Ausgleich auf dem Stock, scheiterte aber am Davoser Torhüter Egg. Wiederum nur 18 Sekunden später konnte dann aber Luchsinger das Duell gegen Egg für sich entscheiden.
Captain Nideröst dreht das Spiel
Nachdem van Welie sauber abgelegt hatte, verwertete Luchsinger zum vielumjubelten Ausgleich. Pfanni war nun definitiv zurück im Spiel und hatte das Momentum auf seine Seite gezogen.
In der 35. Minute hatte Ushiu die erstmalige Pfanni-Führung auf dem Stock, doch er traf aus dem hohen Slot nur die Querlatte. Nur Sekunden später ereignete sich auf der Gegenseite das gleiche Szenario, dort sah Marugg seinen Distanzschuss von der Querlatte abprallen.
In der 38. Minute durften dann die zahlreich ins Bündnerland gereisten Pfanni-Fans doch noch die Pfanni-Führung bejubeln. Es war Captain Nideröst, der seine Farben mit 4:3 in Führung schiessen konnte.
Mit diesem Resultat ging es in die zweite Pause. Pfanni zeigte eine starke Reaktion auf das missglückte Startdrittel und wollte im letzten Drittel an diese Leistung anknüpfen.
Traumstart ins Schlussdrittel
Der Start hätte dabei besser nicht sein können. Nach 75 Sekunden zappelte der Ball bereits wieder im Davoser Tor. Nach einem Abschluss von Luchsinger verwertete Ernst den Abpraller volley zum 5:3.
In Anschluss hatte der Pfanni-Finne Virrankari nach einer schönen Kombination den sechsten Treffer auf dem Stock, doch der Ball verpasste knapp das gegnerische Gehäuse. Nur eine Minute später sollt sich eine weitere Möglichkeit bieten, als mit Nerreter auch erstmals ein Davoser die Strafbank aufsuchen musste.
Das Zürcher Überzahlspiel war dann aber zu wenig zwingend, so dass ein weiterer Torerfolg ausblieb. Dieser Torerfolg durfte dann in der 49. Minute doch noch bejubelt werden. Luchsinger verwertete eine schön vorgetragenen 2:1-Situation mit van Welie eiskalt zur erstmaligen Dreitore-Führung und dem 6:3.
Pfanni bleibt ruhig und effizient
Die Freude über dieses Tor blieb Pfanni aber fast im Halse stecken, war es doch nur Sekunden später Zehnder der im Nachstochern postwendend wieder verkürzen konnte. Doch die Zürcher liessen sich keineswegs aus dem Konzept bringen.
Zehn Minuten vor Spielschluss erkämpfte van Welie den Ball, leitete weiter auf Luchsinger und dieser legte für Ernst auf, der den Dreitore-Vorsprung mit den 7:4 wieder herstellte. In der 54. Minute hatte dann Nideröst die Vorentscheidung auf dem Stock, doch er scheiterte am mirakulös reagierenden Egg im Davoser Kasten.
Im direkten Gegenzug konnte der Davoser Scharfschütze Marugg ein weiteres Mal jubeln. Er traf erneut mit viel Schärfe und Präzision ins Pfannenstieler Tor. Es blieben aus Davoser Sicht also noch gut sechs Minuten für die Wende.
Davos drückt auf den Ausgleich
Die Einheimischen warfen nun alles in die Waagschule. In der 57. Minute konnten Kreienbühl für den geschlagenen Edelmann den Ball in letzter Sekunde von der Linie wegwischen und nur Sekunden später verhinderte Edelmann gegen Haapaniemi den Ausgleich.
Es bleiben noch 109 Sekunden als Davos sein Time-Out einzog und den Torhüter ersetzte. Und Tatsächlich 90 Sekunden vor Schluss war es erneut Marugg, der mit einem Hocheckschuss zum 7:6 hektische Schlusssekunden einläutetet – was dieser Marugg an diesem Abend für Tore erzielte war an Präzision und Schärfe effektiv kaum zu überbieten.
Pfanni überstand beziehungsweise überlebte die letzten Sekunden dann aber noch und konnte einen extrem wichtigen Auswärtssieg feiern. Es war den Zürchern anzusehen, dass ihnen ein grosser Stein vom Herzen viel.
Mit Rückenwind ins neue Jahr
Doppeltorschütze Ernst im Nachgang an das Spiel: «Ein extrem wichtiger Sieg in Anbetracht der aktuellen Tabellenlage. Trotz einem hektischen Startdrittel konnten wir erfolgreich in die Partie zurückfinden.
Der Erfolg in dieser Partie ist auf eine absolut geschlossene und solidarische Teamleistung zurückzuführen. Die positiven Gefühle dieser Partie gilt es nun ins neue Jahr mitzunehmen um dort weitere Punkte im Playoff-Rennen zu sichern.»
Pfanni geniesst nun die unihockeyfreie Zeit und nützt diese um die Batterien wieder voll aufzuladen und für das Startprogramm im 2026 bereit zu sein. Das erste Spiel findet am Samstag, 10. Januar 2026 auswärts gegen Ticino Unihockey statt und das erste Heimspiel eine Woche später am 17. Januar 2026 gegen den unangefochtenen Leader UHC Thun.
Pfanni ist auch in diesen Spielen mit dem neu gefundenen Selbstvertrauen bestrebt für Überraschungen zu sorgen und Punkte einzufahren.










