St.Gallen stoppt Planung für Betriebsgebäude Rechenstrasse
Wie die Stadt St.Gallen mitteilt, wird die Planung für das neue Betriebsgebäude der Technischen Betriebe mit Blick auf die Kostensteigerung nicht weitergeführt.

Das Stadtparlament hat am 20. November 2018 dem Stadtrat den Auftrag erteilt, einen Studienauftrag mit einem Vorprojekt für ein gemeinsames Busdepot und Betriebsgebäude an der Rechenstrasse auszuarbeiten und hat dafür einen Verpflichtungskredit von 2'529'000 Franken erteilt.
Aus dem im Jahr 2019 durchgeführten Projektwettbewerb ging im August 2020 das Projekt «Auf Schönenwegen» von Durisch + Nolli Architetti, Massagno, als Sieger hervor.
Nach der Auswahl des Siegerprojekts hat die Planungsgemeinschaft die aus dem Bericht des Preisgerichts hervorgegangenen Kritikpunkte in ihre Vorprojektplanungen integriert und das Wettbewerbsprojekt weiterentwickelt.
Projektanpassungen mit Kostenfolge
Zur Weiterentwicklung des Wettbewerbsprojekts waren eine Ergänzung und Präzisierung der Bestellung notwendig.
Insbesondere wurden in den Bereichen Nachhaltigkeit, Logistik, Betriebseinrichtungen, Lagerflächen sowie Umstellung von dieselbetriebenen auf elektrisch betriebene Busse zusätzliche kostentreibende Anforderungen gestellt.
Die Planungsgemeinschaft ermittelte für ihren Beitrag «Auf Schönenwegen» Kosten in der Höhe von 115 Millionen Franken (Kostenstand Juni 2020).
Eine externe Vorprüfung ermittelte im gleichen Jahr bereits Kosten von 132 Millionen Franken im Zuge der Vorprojektplanung sind die prospektiven Kosten schliesslich auf 259 Millionen Franken angewachsen (inklusive 25 Prozent Reserve, exklusiv BKP 0).
Fehlende Finanzierbarkeit
Angesichts dieser erheblichen Kostensteigerung wurde das Projekt auf mögliche bauliche und insbesondere betriebliche Optimierungen geprüft.
Die angedachten Kostenreduktionsmassnahmen im Umfang von rund 65 Millionen Franken sind nicht ohne massgebliche betriebliche Einschränkungen umsetzbar.
Es ist nicht gelungen, ein finanzierbares Projekt zu entwickeln, das den hohen Ansprüchen an die Funktionalität, den haushälterischen Umgang mit dem Boden und die Nachhaltigkeit gerecht wird.
Zur Weiterführung der Planung und bis zum Abschluss eines Vorprojekts wäre ein Zusatzkredit zum erwähnten Planungskredit von weiteren 3,4 Millionen Franken beim Stadtparlament einzuholen. Der Stadtrat verzichtet darauf.
Entkoppelung der Projekte
Stattdessen wird dem Stadtparlament beantragt, auf die örtliche Zusammenlegung der VBSG mit den DTB-Dienststellen sgsw, ESG, UE und STB an der Rechenstrasse zu verzichten.
Die Projekte für ein Depot der VBSG sowie für ein Betriebsgebäude für die Stadtwerke sollen entkoppelt werden.
Für den Stadtrat stellt der Standort Rechenstrasse weiterhin die bevorzugte Option dar. Gleichwohl sieht er vor, den Standort für das neue Busdepot zu überprüfen.
Dem Stadtparlament sollen spätestens im Herbst 2025 eine oder mehrere Projektierungsvorlagen unterbreitet werden.