St. Gallen: Katholische Kirche - so viele laufen davon!
Nachdem eine Studie der Universität Zürich Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche aufgedeckt hatte, stiegen die Austritte in St. Gallen an.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Studie der Uni Zürich gibt Einblicke in die Missbrauchsfälle der Kirche.
- Dadurch kam es vermehrt zu Kirchenaustritten in den letzten zwei Monate.
- In St. Gallen gab es fünfmal mehr Auftritte als üblich.
An der Universität Zürich wurde eine Studie über Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche der Schweiz veröffentlicht. Seither verzeichneten die Kirchengemeinden in St. Gallen einen starken Anstieg der Austritte.
So gab es in nur zwei Wochen über 120 Austritte! Das sind fünfmal mehr als üblich, wie es das «St. Galler Tagblatt» berichtet.
Sebastian Schneider, Kommunikationsverantwortlicher der Kirchgemeinde St. Gallen, sieht dies als Reaktion auf die Missbrauchsfälle. Er sagt aber auch: «Abgesehen von Enttäuschung und Frust spüren wir in der Gemeinde auch die Mobilisierung positiver Kräfte.» Kirchliche Mitarbeiter und frewillige Gläubige würden nun nach Lösungen suchen.
Aufarbeitung auch für Kirche sehr wichtig
Roger Fuchs, Kommunikationsverantwortlicher des katholischen Konfessionsteils St.Gallen, zeigt sich von den Austritten wenige überrascht. Kirchliche Missbrauchsfälle seien seit längerem bekannt.
Die vierstellige Zahl, welche die Zürcher Historiker vorlegten, sei jedoch schockierend, wie er gegenüber dem «Tagblatt» sagt.
Ein Grossteil der Fälle liege aber schon länger zurück. Er versteht die Wut, mahnt aber davor, dass mit den Auftritten die Falschen bestraft würden. Nämlich sozial schwächer gestellte Leute.
Fuchs weist zudem darauf hin, dass die Studie zu den Missbrauchsfällen von der katholischen Kirche selbst in Auftrag gegeben wurde. «Eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Missstände war für die Kirche sehr wichtig.»








