Sicherheitsmassnahmen: Brennpunkte werden stärker überwacht

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Solothurn,

Für mehr Sicherheit erhöht Solothurn Präsenz und Kontrollen in Brennpunkten, plant Videoüberwachung und koordiniert Massnahmen mit Polizei und Suchthilfe.

In der Altstadt von Solothurn.
In der Altstadt von Solothurn. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Solothurn berichtet, hat an der Sitzung des Gemeinderats vom Dienstag, 21. Oktober 2025, das Stadtpräsidium über die laufenden und geplanten Massnahmen zur Stärkung der objektiven und subjektiven Sicherheit in der Stadt Solothurn informiert.

Der Gemeinderat der Stadt Solothurn hat im September 2025 die Motion «Sofortige Verbesserung der Sicherheit in der Stadt Solothurn» als dringlich und erheblich erklärt. In den vergangenen Monaten haben sich zudem zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner sowie Vertreterinnen und Vertreter des Gewerbes mit ihren Anliegen und Beobachtungen zur Sicherheitslage an die Stadtverwaltung gewandt.

Diese Rückmeldungen zeigen, dass sich das subjektive Sicherheitsempfinden verändert hat. Wie in der Motion gefordert, hat das Stadtpräsidium an der Sitzung des Gemeinderates vom Dienstag, 21. Oktober 2025, über die laufenden und geplanten Massnahmen zur Stärkung der objektiven und subjektiven Sicherheit in der Stadt Solothurn informiert.

Statistische Einordnung

Aufgrund ihrer Zentrumsfunktion weist die Stadt Solothurn eine hohe Aufenthaltsdichte auf, was zu einer erhöhten Zahl polizeilicher Ereignisse führt. Die Kriminalstatistik wird pro Bezirk geführt.

Die Stadt Solothurn mit ihren rund 17’000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist ein eigener Bezirk. Dadurch führt die Statistik bei kleineren Bezirken mit starker Zentrumsfunktion zu überdurchschnittlich hohen Werten pro Kopf.

«Es ist unbestritten, dass Delikte verhindert und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung gestärkt werden müssen», hält Stadtpräsidentin Stefanie Ingold fest.

Laufende Massnahmen greifen bereits

Seit Mai 2025 haben die Kantonspolizei und die Stadtpolizei Solothurn ihre Präsenz merklich verstärkt, insbesondere im Umfeld des Bahnhofs und in der Vorstadt. Zusätzlich erfolgten durch die Stadtpolizei in dieser Zeit weitere Kontrollen an den verschiedenen Brennpunkten in der Vorstadt. Weiter werden die Brennpunkte auch während der ordentlichen Patrouillentätigkeit praktisch täglich kontrolliert.

Ebenfalls seit Mai 2025 ist bei der Polizei Kanton Solothurn die Fachstelle «LOKIT» (lokale kriminelle Intensivtäter) operativ tätig. Diese Fachstelle ist für deliktisch tätige Personen aus der Suchtmittelszene zuständig und bearbeitet Einbruch-, Einschleich-, Laden- und Fahrzeugdiebstähle.

Ziel und Zweck dieser Fachstelle ist, die polizeiliche Arbeit bei komplexen Seriendelikten von lokalen Intensivtäter zu strukturieren, Ressourcen gezielt einzusetzen und Fälle rasch möglichst an die Staatsanwaltschaft zu überweisen. Ziel ist es, eine schnellere Fallbearbeitung sicherzustellen, damit Straftäterinnen und Straftäter so rasch wie möglich dem Strafvollzug zugeführt werden können.

Sicherheit durch enge Zusammenarbeit mit Suchthilfe

Parallel dazu erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit der Suchthilfeorganisation Perspektive Region Solothurn-Grenchen. Einrichtungen wie die Kontakt- und Anlaufstelle sowie die Gassenküche im «Adler» oder der Treffpunkt an der Dornacherstrasse bieten suchtkranken Menschen betreute Aufenthalts- und Begegnungsorte und tragen damit zur Entlastung des öffentlichen Raums bei.

«Sicherheit entsteht nicht durch Einzelmassnahmen, sondern durch Zusammenarbeit», betont Stadtpräsidentin Stefanie Ingold.

Neue Sofortmassnahmen

Als ergänzende und kurzfristig wirksame Massnahme zur Erhöhung der Sicherheit in der Vorstadt beantragt das Stadtpräsidium an der Sitzung der Gemeinderatskommission vom Donnerstag, 23. Oktober 2025, die Genehmigung eines Nachtragskredits für zusätzliche Sicherheitspatrouillen durch die Securitas.

Diese sollen ab dem 29. Oktober 2025 bis Mitte Januar 2026 täglich im Einsatz stehen. Gleichzeitig wird ein Reglement zur Einführung einer Videoüberwachung im öffentlichen Raum ausgearbeitet.

Bereits am 26. September 2025 hat unter der Leitung von Stadtpräsidentin Stefanie Ingold die erste Sitzung der Koordinationsgruppe Sicherheit Stadt Solothurn stattgefunden. Dieses Gremium, in dem Polizei, Verwaltung und Suchthilfeorganisationen vertreten sind, hat die kurzfristigen Massnahmen koordiniert und wird die Lageentwicklung laufend begleiten.

Gute Zusammenarbeit und weiterer Handlungsbedarf

Die Stadt Solothurn verfügt bereits über ein umfassendes Angebot sowie vielfältige Massnahmen im Bereich Sicherheit und Suchthilfe. Stadt, Kanton, Polizei und Suchthilfeorganisationen stehen in engem Austausch und arbeiten koordiniert zusammen, um Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum nachhaltig zu gewährleisten.

Gleichzeitig sehen die Verantwortlichen weiteren Handlungsbedarf in der Suchthilfe: Eine kantonale Strategie zur Schadensminderung ist erforderlich. Stadtpräsidentin Stefanie Ingold wird den Kanton am Runden Tisch vom 24. November 2025 dazu anhalten, in Zusammenarbeit mit den relevanten Anspruchsgruppen eine kantonsweite Strategie zu entwickeln.

In einem nächsten Schritt wird die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Kantonspolizei und der Perspektive den in der Motion «Sofortige Verbesserung der Sicherheit in der Stadt Solothurn» geforderten Massnahmenplan zur Sicherheitslage ausarbeiten und dem Gemeinderat vorlegen.

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