Wie die Gemeinde Boltigen meldet, hat sich die Wasserlage dank des Regens Ende August und im September 2022 etwas stabilisiert, aber noch nicht entspannt.
Wasser
Das Trinkwasser soll darum mit dem Sujet des Matterhorns vertrieben werden. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH
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Im Juli und August 2022 gab es kaum Niederschläge, und da der Winter 2021/22 schneearm und auch der Frühling trocken waren, zeichnete sich bald Wasserknappheit in der Wasserversorgung ab, sodass die Gemeinde die Bürger am 22. Juli 2022 mit einem Flugblatt zum Wassersparen aufforderte.

Die getroffenen Massnahmen, insbesondere das Abstellen von laufenden Brunnen, zeigten Wirkung.

Kritisch war neben dem Jaunpass auch das Versorgungsgebiet Taubental-Adlemsried. Hier lag der Pegel des Reservoirs (Unterirdischer See) bis zu 3,80 Meter unter dem Normalwert, und bei normalem Verbrauch sank der Pegel in 24 Stunden um bis zu 60 Zentimeter ab.

Disziplin der Einwohner gewährte eine laufende Wasserversorgung

Da sich die Einwohner grossmehrheitlich an die Anweisungen der Behörden hielten und den Wasserverbrauch einschränkten, konnten im Versorgungsgebiet jederzeit alle Bezüger mit Wasser versorgt werden.

Die Niederschläge Ende August und im September 2022 haben die vorher steppenartige Wiesenlandschaften rasch ergrünen und die Trockenheit vergessen lassen.

Da liegt auch der Schluss nahe, auch mit dem Wasser sei alles wieder normal und in Ordnung. Doch das ist bei Weitem nicht so.

Die Quellen füllen sich langsam

Quellen reagieren nur sehr träge auf Niederschläge, und erfahrungsgemäss sind Oktober und November 2022 mit die Monate mit den tiefsten Quellschüttungen.

Daher haben die Quellen in Boltigen bisher kaum mehr Wasser gebracht, im Gegenteil zum Beispiel im Gstüüs sank der Einlauf in den letzten zwei Wochen um fast zwei Liter pro Minute, zwei der drei Fassungen sind dort nach wie vor trocken.

Da mit dem ins Tal zurückkehrenden Vieh auch der Wasserbedarf wieder steigt, kann trotz Regens noch nicht entwarnt werden.

Wassersparen ist auch weiterhin angesagt

Die Einwohner von Boltigen werden gebeten, weiterhin mit dem Wasser sorgsam umzugehen und insbesondere laufende Brunnen bis auf Weiteres nicht zu betreiben und dort, wo sie für das Vieh benötig werden, mit einem Schwimmer auszurüsten.

Wenn schon nur drei Liter pro Minute während 24 Stunden laufen, so sind das 4,3 Kubikmeter pro Tag.

Jeder Liter, der nicht (unnötig) verbraucht wird, schont nicht nur den Wasservorrat, sondern spart auch Strom für die UV-Anlage und die Pumpe.

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