Gesundheitszentrum als Lösung für den Ärztemangel
An der ersten Gesundheitskonferenz Belp diskutierten über 30 Fachleute Lösungen für den Hausarztmangel und mögliche Projekte wie ein «Haus der Gesundheit».

Wie die Gemeinde Belp informiert, fand am 2. Dezember die erste Konferenz zur «Gesundheitslandschaft Belp» statt. Der Belper Gemeinderat lud Akteure der medizinischen Grundversorgung aus Belp zu einem runden Tisch ein.
Es wurden Lösungen zum Fachkräftemangel und zu bevorstehenden Pensionierungen von Hausärzten in den nächsten zehn Jahren diskutiert.
Über 30 Akteure folgten der Einladung von Gemeinderat Thomas Walther (SVP, Departementsvorsteher Generationen & Soziales) in den Aaresaal. Am runden Tisch haben Hausärztinnen und Hausärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Vertretenden des Spital und Altersheim Belp, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Komplementärmedizinerinnen und Kompelementärmediziner, Pflegefachpersonen und Notfalldienste teilgenommen.
Hausärzte im Wandel: Bedarf an neuen Modellen
Trotz der attraktiven Lage von Belp als Zentrumsgemeinde im Gürbetal haben die Hausärztinnen und Hausärzte in Belp Mühe, Nachfolgelösungen zu finden.
Zum einen werden zu wenig Ärztinnen und Ärzte ausgebildet und zum anderen sind die jungen Ärztinnen und Ärzte nicht mehr bereit, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit 24 Stunden, 7 Tage die Woche für ihre Patienten da zu sein.
Teilzeitpensum und Gemeinschaftspraxen sind hoch im Kurs. Der Vorschlag eines Gesundheitszentrums, vom Belper Architekten Urs Walthert, Co-Präsident der unabhängigen Bürgervereinigung «belperforum.ch», fand an der Konferenz Anklang.
Neues Gesundheitszentrum als zentraler Anlaufpunkt
An einem zentralen Standort, wo mehrere medizinische Akteure ihre Dienstleistungen anbieten und Synergien bei Anamnese, Triage, Administration oder Hausdienste nutzen.
«Ein Gesundheitszentrum, wir nennen unser Projekt «Haus der Gesundheit am Bahnhof», als attraktiver Magnet für zukünftige Ärzte, ein Arbeitsort wo man sich wohl fühlt», bringt Walthert die Vorzüge auf den Punkt.
Das «belperforum.ch» prüft zurzeit einen möglichen Standort in Bahnhofsnähe. Dieser hat sich in Abklärungen von verschiedenen Standorten in Belp als Favorit erwiesen.
Gemeinde als Koordinatorin und Partnerin
Und was ist die Rolle der Gemeinde? «Wir wollen nicht warten, bis es zu spät ist, sondern jetzt die Weichen stellen. Wir sehen uns als Drehscheibe und Koordinationsstelle für dieses Projekt.» erklärt Gemeinderat Thomas Walther und stellt gleich klar: «Wir sind nicht die Betreiberin eines Gesundheitszentrums. Das sprengt den Rahmen der Aufgaben unserer Gemeinde. Aber wir wollen die Leistungserbringer verbinden.»
Auch das Spital und Altersheim Belp ist in diese Gespräche eingebunden. Luana Cauto, Standortleiterin vom Spital und Altersheim Belp, hält fest: «Wir wollen den Standort der Insel Gruppe in Belp nachhaltig stärken und tauschen uns derzeit mit möglichen Partnern aus, um gemeinsam die Möglichkeiten für die vernetzte Gesundheitsversorgung zu prüfen».
Der Synergieeffekt mit der bestehenden Infrastruktur des Spitales und Altersheim Belp sowie die gute Erreichbarkeit sind wichtige Vorteile für diesen Standort.
Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lösung
Das Thema ist sehr komplex und der Gemeinderat hofft, am Ende der Legislatur in knapp drei Jahren der Lösung einen grossen Schritt näher zu sein.
«Die Aufnahme in die Legislaturziele ist das eine, die praktische Umsetzung mit den in der Privatwirtschaft aktiven Playern des Gesundheitswesens das andere», ist sich Gemeinderat Thomas Walther der Grösse der Aufgabe bewusst.






