Wie die Gemeinde Kerns berichtet, wird das Projekt Umbau und Erweiterung des Entsorgungshofes und Neubau Werkhof aufgrund einer Einsprache sistiert.
Kerns
Dorfzentrum Kerns. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Am 26. Juni 2022 hat das Kernser Stimmvolk dem Baukredit für den Umbau und die Erweiterung des Entsorgungshofes in der Höhe von 1,515 Millionen Franken und für den Neubau eines Werkhofs in der Höhe von 3,395 Millionen Franken zugestimmt.

Im April 2023 wurde das Baugesuch öffentlich aufgelegt. Während der Auflagefrist ging eine Einsprache ein. Diese bezog sich ausschliesslich auf den Entsorgungshof.

Es wurden zum einen Fragen zu Grenzabständen und zum anderen umweltrechtliche Aspekte bezüglich Geruchs- und Lärmemissionen aufgeworfen.

Vertiefte rechtliche Abklärungen haben ergeben, dass die Thematik des Grenzabstandes differenziert betrachtet werden kann.

Baubewilligungsverfahren wird zurückgezogen

Es ist daher nicht auszuschliessen, dass der Einsprecher bei einer nächsten Instanz Recht erhalten würde.

Der Gemeinderat erachtet es unter diesen Umständen als wenig zielführend, am Baubewilligungsverfahren festzuhalten. Es wird zurückgezogen.

Bevor ein neues Baubewilligungsverfahren eingeleitet würde, müsste das vorliegende Bauprojekt bezüglich des Entsorgungshofs massgeblich angepasst werden.

Ein Bericht der Basler und Hofmann AG kommt bezüglich der umweltrechtlichen Aspekte zum Schluss, dass bereits der sich in Betrieb befindende Entsorgungshof auf Grund der gestiegenen Frequenzen gewisse Grenzwerte überschreitet und daher Massnahmen nötig sind.

Gefahr von Einsprachen

Gestützt darauf wurden erste Anpassungen zur Reduktion von Lärm- und Geruchsimmissionen geprüft und umgesetzt.

In Bezug auf das neue Projekt gilt es gemäss Bericht, bezüglich dem Lärm und unter Berücksichtigung des neuen Werkhofs eine Einzelfallbeurteilung vorzunehmen.

Die Fachleute gehen davon aus, dass unter Berücksichtigung von Auflagen ein bewilligungsfähiges Projekt zu erzielen ist.

Die Gefahr von Einsprachen sei weiterhin nicht auszuschliessen.

Projekt wird überarbeitet

Aufgrund der nachbarrechtlichen Konstellation dürften gestützt auf eine Einschätzung des Gemeinderats zudem weitere Kompromisse notwendig werden.

«Innerhalb des Gemeinderats kamen wir zum Schluss, dass das dem Stimmvolk im Juni 2022 vorgelegte Projekt viele Vorteile hat, jedoch aus baurechtlicher, verkehrs- und betriebstechnischer Sicht durchaus auch kritisch beurteilt werden kann.

Zudem dürfte mit dem wachsenden Wohnraum der Druck auf den vorgesehenen Standort zunehmen», stellt Gemeindepräsident Beat von Deschwanden fest.

Bevor die notwendige Umplanung des Entsorgungshofs angegangen wird, legt der Gemeinderat deshalb eine Denkpause ein und sistiert das bestehende Projekt.

Prüfung möglicher Standorte

Es sollen andere Optionen, wie die Weiterverwendung bestehender Räumlichkeiten Dritter oder im Rahmen der gestarteten Ortsplanungsrevision auch neue mögliche Standorte geprüft werden.

Für Gemeindepräsident Beat von Deschwanden ist klar: «Es handelt sich um einen einschneidenden Entscheid.

Der Gemeinderat ist jedoch überzeugt, dass dieser Schritt unter den aktuellen Umständen wichtig ist.

Kurzfristig gesehen müssen alle Nutzenden des Werk- und Entsorgungshofs noch etwas länger mit der aktuellen Situation umgehen können.»

Standort der Feuerwehr

«Langfristig gesehen besteht die Chance, noch bessere Standort-Lösungen zu finden.»

Im Sinne eines gesamtheitlichen Ansatzes soll auch der Standort der Feuerwehr in die Überlegungen einbezogen werden.

Dies im Wissen, dass die jetzigen Räumlichkeiten unterhalb der Turnhalle Büchsmatt die aktuellen Anforderungen der Feuerwehr erfüllen.

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