Rorschach plant trotz Engpässen wichtige Investitionen
Rorschach investiert bis 2030 34,6 Millionen Franken. Trotz operativer Defizite sollen dank Aufwertungsreserve positive Gesamtergebnisse erzielt werden.

Wie die Stadt Rorschach mitteilt, zeigt die Finanzplanung, wohin sich der Gemeindehaushalt in den kommenden Jahren entwickeln kann. Sie ersetzt kein Budget, setzt aber Leitplanken für Investitionen und Ausgaben.
Entscheidend ist die Investitionsplanung: Neue Projekte bringen Folgekosten wie Abschreibungen, Zinsen und Unterhalt mit sich – diese sind in den Planjahren berücksichtigt.
Gezielt investieren
Das Nettoinvestitionsvolumen 2026 bis 2030 beträgt insgesamt 34,6 Millionen Franken (100 Prozent). Für Zinsen, Abschreibungen und Verschuldung wird mit einem Realisierungsgrad von 70 Prozent gerechnet. Sämtliche Projekte sind in der Investitionsplanung aufgeführt.
Für den Stadtrat ist klar, die anstehenden Investitionen sind auch in der aktuell angespannten Finanzlage zu tätigen. Dabei gilt es, Notwendiges von Wünschbarem zu trennen.
Wer notwendige Investitionen unterlässt, spart nicht – im Gegenteil. Dieses Vorgehen führt zu einem Investitionsstau, der sich irgendwann nicht mehr bewältigen lässt.
Erfolgsrechnung und Annahmen
Für die Planjahre gelten folgende Parameter: 0,5 Prozent Teuerung, plus 1,2 Prozent Personalaufwand pro Jahr, 1 Prozent Schuldzinsen und ein Steuerfuss von 129 Prozent. Operativ ist weiterhin mit Defiziten zu rechnen.
Durch jährliche Entnahmen aus der Aufwertungsreserve von fünf Millionen Franken resultieren jedoch positive Gesamtergebnisse (zum Beispiel 2026: plus 0,95 Millionen Franken; 2030: plus 1,74 Millionen Franken). Gegenüber der Vorjahresplanung haben sich die Aussichten unter anderem dank höherer Steuererträge, höherem Finanzausgleich und tieferen Zinsen verbessert.
Verschuldung, Eigenkapital und Ausblick
Die Planbilanz zeigt bis 2030 eine steigende Verschuldung und ein sinkendes Eigenkapital; die Aufwertungsreserve wird weiter abgebaut. In der Langfristbetrachtung zeichnet sich 2034 ein nur noch geringes Defizit ab – ohne Entnahmen aus der Aufwertungsreserve (letzter Bezug 2033).
Bei stabiler Entwicklung, tragbaren Sozial- und Pflegekosten sowie konsequenter Ausgabendisziplin kann der Steuerfuss von 129 Prozent aus heutiger Sicht längerfristig gehalten werden.
Leitlinien des Stadtrats
Der Stadtrat hält an drei gleichwertigen Zielen fest: Er strebt ein zeitgemässes Leistungs- und Infrastrukturangebot an, sorgt für eine massvolle und haushaltsverträgliche Verschuldung und setzt auf einen stabilen, möglichst attraktiven Steuerfuss.
Für das Budget 2026 wird ein Einnahmenüberschuss von rund einer Million Franken angestrebt. Zudem gelten im Alltag die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.










