Wie die Gemeinde Fehraltorf mitteilt, hat der Gemeinderat in der Legislaturplanung die Haltung eingenommen, eine autarke Energieversorgung weiterzuentwickeln.
Eingang der Gemeindeverwaltung in Fehraltorf im Zürcher Oberland.
Eingang der Gemeindeverwaltung in Fehraltorf im Zürcher Oberland. - Nau.ch / Simone Imhof
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Mit der Entwicklung eines Wärmeverbundes auf dem Gemeindegebiet folgen den Worten Taten.

Neben der Ausarbeitung einer Studie und damit verbunden der Durchführung einer Contractor-Ausschreibung für den Bau und den Betrieb eines Wärmeverbundes wurde auch der in die Jahre gekommene Energieplan überarbeitet.

Der neue Energieplan soll im Jahr 2023 festgesetzt werden.

Der Energieplan sieht einen Energieverbund vor, der durch Umweltwärme, industrielle Abwärme sowie Holzschnitzelfeuerungen und in Spitzenzeiten mit fossilem Energieträger betrieben wird.

Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich wird Partner

Mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) wurde ein Partner gefunden, der diesen Energieverbund realisieren wird.

Ziel ist es, den Grundausbau des Energieverbunds auf den Beginn der Heizperiode 2024/25 in Betrieb zu nehmen und im Anschluss den Endausbau schrittweise zur realisieren.

Das ewz ist einer der schweizweit grössten Anbieter von schlüsselfertigen Energieinfrastrukturlösungen mit grosser Erfahrung in der Erstellung und im Betrieb umweltfreundlicher Wärme- und Energieverbunde.

Zwei Energiezentralen versorgen das Gebiet

Der Gemeinderat und die Werkkommission sind überzeugt, mit ewz den idealen Partner gefunden zu haben. Das Herzstück des Energieverbundes bilden zwei Energiezentralen.

Sie versorgen die angeschlossenen Liegenschaften ressourcenschonend mit klimafreundlich erzeugter Wärme. Im Industriegebiet wird zudem Kälte angeboten.

Als Energiequellen dienen gereinigtes Abwasser aus der lokalen ARA sowie Holzschnitzel auch aus dem gemeindeeigenen Wald.

Die Energiezentrale «Heiget» wird in den bestehenden Räumlichkeiten des alten Lehrschwimmbeckens erstellt.

Energiezentrale «ARA» stellt Wärme und Kälte bereit

So können die bestehenden Bauten weiterverwendet werden. Sie ist mit einem 2,5-Megawatt-Holzheizkessel ausgestattet, der Wärme für den Verbund bereitstellt.

Die Energiezentrale «ARA» auf dem Areal der Kläranlage ARA Fehraltorf-Russikon nutzt kombinierte Wärmepumpen/Kältemaschinen.

Sie stellt sowohl Kühlleistung als auch drei Megawatt Wärmeleistung bereit. Zusätzlich steht fossiler Brennstoff für die Spitzenlastdeckung zur Verfügung.

Die beiden Zentralen sollen im Endausbau miteinander verbunden werden, damit Bedarfsschwankungen im gesamten System besser ausgeglichen werden können.

90 Prozent der Energie soll erneuerbar sein

Damit steigt auch die Redundanz, wodurch so zum Beispiel der Holzheizkessel im Sommer nicht benötigt wird.

Der Verbund soll im Endausbau mit mindestens 90 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden.

Im geplanten Versorgungsgebiet sollen grundsätzlich alle Liegenschaften an den Energieverbund angeschlossen werden, sofern es für die Parteien wirtschaftlich tragbar ist.

Das ewz übernimmt Investition und Wartung

Der Anschluss ist freiwillig. Das ökologische Heizen mit lokaler Energie bringt viele Vorteile, denn es erfüllt schon heute die Anforderungen der künftigen Energiegesetze.

Für Liegenschaftsbesitzende entstehen keinerlei Risiken. Das ewz übernimmt die Investitionen und trägt die finanzielle und technische Verantwortung.

Mit der Gesamtwärmemenge des Wärmeverbundes können circa 2000 Haushalte CO2-neutral geheizt werden.

Damit lassen sich 9300 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die erste Lieferung ist für Herbst 2024 geplant. Ab Ende 2026 soll flächendeckend versorgt werden können.

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