Trump-Putin-Gipfel: Viel Lob, wenig Konkretes

Nach dem Gespräch blieben Donald Trump und Wladimir Putin bei der Pressekonferenz vage. Der US-Präsident will mit der Nato und mit Selenskyj telefonieren.

putin trump
Wladimir Putin und Donald Trump blieben bei der Pressekonferenz nach dem Treffen sehr vage. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Treffen gaben Donald Trump und Wladimir Putin eine kurze Pressekonferenz.
  • Der Kremlchef sprach von einem Abkommen, der US-Präsident von Einigkeit in vielen Punkten.
  • Wirklich konkret wurden sie nicht, viele Fragen bleiben offen.

Donald Trump und Wladimir Putin sprachen rund 2 Stunden und 45 Minuten lang beim Gipfel in Alaska miteinander. Mit im Raum waren auch die Aussenminister der beiden Länder sowie je ein Berater.

Anschliessend gab es eine Pressekonferenz. Neben viel Lob wurde wenig Konkretes gesagt, beide blieben sehr vage. Von einer möglichen Waffenruhe war bei einem kurzen Presseauftritt nicht die Rede.

Der russische Präsident, der zuerst gesprochen hatte, zog ein positives Fazit. Die Gespräche seien konstruktiv und inhaltsreich verlaufen. «Wir haben mit Herrn Trump gute, direkte Kontakte aufgebaut.» Er betonte auch die Nähe von Russland und Alaska sowie die «gute Nachbarschaft».

Putin sprach von Vereinbarungen, die Ausgangspunkt für eine Lösung des Ukraine-Konflikts sein könnten, Details nannte er nicht. Der Konflikt sei aber eines der zentralen Themen des Gipfels gewesen, sagte er. Nach seinen Worten wäre der Ukraine-Krieg mit einem US-Präsidenten Donald Trump im Weissen Haus gar nicht erst ausgebrochen. Putin fügte hinzu, dass Moskau «ehrlich interessiert» an einem Ende der Krise sei

Einigkeit bei vielen Punkten

Trump begann seine Erklärung mit der nebulösen Aussage: Es gibt keinen Deal, bis es einen Deal gibt. Danach sprach er davon, dass der Krieg beendet werden müsse, Putin wolle dies genauso wie er, sagte er. Nach dem Gespräch halte er allerdings Punkte für ungeklärt, bei vielen habe sich geeinigt.

Glaubst du, dass der Ukraine-Krieg bald enden wird?

«Es gibt nur sehr wenige, die noch verbleiben, manche sind nicht so wichtig. Einer ist vielleicht der wichtigste, aber wir haben eine sehr gute Chance, unser Ziel zu erreichen. Wir sind noch nicht angekommen, aber wir haben eine sehr gute Chance, dahin zu gelangen.»

Trump kündigt Gespräche mit Nato und Selenskyj an

Als Nächstes will Donald Trump mit den Europäern sprechen. «Ich werde mit der NATO telefonieren, verschiedenen Personen anrufen, die ich für geeignet halte, und natürlich auch Präsident Selenskyj.» Er wolle ihnen von dem heutigen Treffen berichten. Die Entscheidung liege letztlich «bei ihnen».

Dennoch: Auf der Suche nach Lösungsansätzen im Ukraine-Krieg sieht US-Präsident Donald Trump einen Deal in Reichweite. «Ich glaube, wir sind ziemlich nah an einem Deal.» Das sagte er dem US-Sender Fox News in einem Interview nach dem Gipfeltreffen mit Kremlchef Wladimir Putin.

Trump: Russland sei «sehr grosse Macht»

Zugleich stellte Trump klar, dass der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj noch zustimmen müsse.

Trump Putin
Für Putin war das Treffen mit Trump ein Triumph in Bildern. - dpa

Auf die Frage, was er Selenskyj unter dem Eindruck des Treffens in Alaska raten würde, entgegnete Trump: «Schliess den Deal ab. Du musst den Deal abschliessen.»

Russland sei eine «sehr grosse Macht», die Ukraine nicht. Wie nah man einer Einigung tatsächlich ist, liess Trump offen: «Ich sage immer: Wenn ich mir wirklich sicher bin, sage ich 50:50.»

Nächstes Treffen in Moskau

Am Schluss der kurzen Pressekonferenz sagte Trump, dass sie sich «bald wieder sprechen», wahrscheinlich sogar «bald wiedersehen» würden. Putin schob zum Erstaunen Trumps nach: «Nächstes Mal in Moskau.»

Der US-Präsident wollte sich darauf allerdings nicht festhalten. «Das ist interessant. Das wird mir wohl etwas Ärger einbringen», sagte er und grinste, bevor er nachschob: «Ich könnte mir vorstellen, dass das passiert.»

Nach ihren Reden hoben sich die Hände der versammelten Weltpresse, um Fragen zu stellen. Die beiden Präsidenten dankten aber bloss für die Aufmerksamkeit und verliessen nach rund zehn Minuten den Raum wieder.

Kommentare

User #2538 (nicht angemeldet)

PS. Wie geht es Ludmilla..?

User #6350 (nicht angemeldet)

Gut geschrieben! Wenn’s nichts nützt so hat es sicher nicht geschadet. Ein schöner ansprechender Brief einer Frau und Mutter. Wenn ich übrigens diese vielen jungen ukrainischen und russischen Burschen sehe, eingekleidet als Kampfsoldaten, dann zieht sich mein Vaterherz zusammen.

Weiterlesen

Alaska
8 Interaktionen
«We stand with Ukraine»
Anchorage
1 Interaktionen
Trump-Putin-Treffen

MEHR IN NEWS

2 Interaktionen
Ukraine-Krieg
google ransomware
1 Interaktionen
IT-Sicherheit

MEHR AUS KANADA

Thomas Müller
8 Interaktionen
Nächster Titel
Nordatlantik
Tropical Weather
Tote auf Kuba
Meghan Markle
138 Interaktionen
Millionen-Angebot