Wie die Gemeinde Fulenbach informiert, budgetiert der Gemeinderat für 2023 einen Aufwandüberschuss von 130‘000 Franken.
SNB
Von April bis Juni hat die SNB erstmals Devisen im Wert von fünf Millionen Franken verkauft. - Pixabay
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Das Budget 2023 war eine echte Herausforderung.

Die beiden Abstimmungen in den letzten drei Jahren zu den Steuersenkungen (STAF 2020 und «Jetz si mer draa») mit finanziellen Auswirkungen von rund 200‘000 Franken, der um rund ein viertel Millionen Franken höhere Nettoaufwand im Bildungsbereich und die unerfreuliche Situation mit der ansteigenden Teuerung und den Energiepreisen haben die Gemeinde dazu gezwungen, den Gürtel nochmals ein Stück enger zu schnallen.

Nur dank des Mitwirkens aller Beteiligten, einem ausserordentlichen Ertrag aus dem beabsichtigten Verkauf der gemeindeeigenen Liegenschaft «Dorfstrasse 20» und einer weiteren Entnahme aus der buchhalterischen Neubewertungsreserve ist es dem Gemeinderat schlussendlich gelungen, doch noch ein einigermassen akzeptables Budget 2023 zu erstellen.

Finanzieller Beitrag zur Entlastung des Haushaltsbudgets

In Anbetracht der geschilderten Vorzeichen darf der budgetierte Aufwandüberschuss von 130‘000 Franken daher schon beinahe als kleiner Erfolg gewertet werden.

Kennzahlen wie zum Beispiel das operative Ergebnis mit einem Minus 523‘900 Franken oder der Finanzierungsfehlbetrag von 491‘700 Franken lassen für die Zukunft jedoch nur wenig Erfreuliches erahnen.

Trotz dieser ziemlich düsteren Zukunftsaussichten – welche von der Gemeinde zum Teil leider nur bedingt beeinflussbar sind – war und ist es dem Gemeinderat ein Bedürfnis, auch einen finanziellen Beitrag zur Entlastung des Haushaltsbudgets aller Einwohner zu leisten.

Die Nettoinvestitionen liegen um rund 16 Prozent unter dem Planwert

So ist geplant, die Benützungsgebühren der Wasserversorgung um durchschnittlich 26 Prozent zu senken.

Dies betrifft einerseits die Grundgebühren, welche von bisher 60 Franken auf 30 Franken (Wohneinheiten) beziehungsweise 150 Franken auf 80 Franken (Gewerbe und Industrie) halbiert werden sollen, und andererseits den Preis pro Kubikmeter Frischwasser, welcher von bisher 1,40 Franken auf 1,20 Franken sinken soll.

Das Eigenkapital der spezialfinanzierten Wasserversorgung lässt diese Gebührensenkung ohne grössere Einschränkungen zu.

Die Nettoinvestitionen von 419'000 Franken liegen um rund 16 Prozent unter dem Planwert von halbe Million Franken.

Neue Verschuldung im 2023

Trotz dieser relativ schwachen Investitionsquote muss sich die Gemeinde im 2023 mit rund halbe Million Franken neu verschulden, um all die finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Angesichts der massiv angestiegenen Zinsen für Fremdfinanzierungen kommt dies zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt.

Ungenügende Finanzierung

Dass das Problem der ungenügenden Finanzierung zur Hauptsache dem steuerfinanzierten Haushalt und nicht den Spezialfinanzierungen zuzuordnen ist, belegt die Tatsache, dass der steuerfinanzierte Haushalt einen Selbstfinanzierungsgrad von minus 288,97 Prozent ausweist.

Mittelfristig ist ein Wert von plus 100 Prozent anzustreben.

Die Vorgabe über die maximale Nettoverschuldung ist mit dem auf der Webseite der Gemeinde vorliegenden Budget eingehalten.

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