Gemeinsam gegen invasive Pflanzen
Der Naturpark Thal und die Gemeinde Balsthal bekämpfen gemeinsam invasive Neophyten – mit Handarbeit, Ausdauer und Unterstützung aus der Bevölkerung.

Wie der Naturpark Thal mitteilt, gehen der Naturpark Thal und die Gemeinde gemeinsam gegen invasive Neophyten vor. Regelmässige Einsätze, gezielte Bekämpfungsmassnahmen und eine sensibilisierte Bevölkerung sind zentrale Pfeiler im Kampf gegen diese ökologische Bedrohung. Erste Erfolge sind bereits sichtbar.
Gefahr für die Natur
Neophyten sind Pflanzen, die seit 1492 durch den Menschen eingeschleppt wurden und sich invasiv ausbreiten. Weil sie hier oft keine natürlichen Feinde haben, breiten sie sich rasch aus und gefährden ganze Ökosysteme.
«Sie stören Nahrungsketten und verdrängen Pflanzen, die für Insekten und Tiere überlebenswichtig sind», erklärt Stephane Spaar vom Werkhof Balsthal.
Auch im Naturpark Thal stellen sie eine wachsende Bedrohung dar. Besonders problematisch sind das einjährige und das kanadische Berufkraut, der Sommerflieder und der Kirschlorbeer.
Einige Arten wie der Riesenbärenklau oder die Ambrosia sind zudem auch für den Menschen gefährlich. Sie können Hautreaktionen oder Allergien auslösen.
Handarbeit mit Schutzanzug
Die Bekämpfung erfolgt aufwendig und sorgfältig: Das dreiköpfige Team aus Balsthal um Stephane Spaar, Hugo Roth und Hanspeter Hafner ist regelmässig unterwegs, um Neophyten mitsamt der Wurzel zu entfernen. Bei hartnäckigen Arten wie dem Riesenbärenklau wird ein biologisches Mittel auf die Pflanzenstümpfe aufgetragen, um ein erneutes Austreiben zu verhindern.
Schutzkleidung wie Handschuhe und Gesichtsmasken sind Pflicht. «Wir sind wöchentlich in Balsthal unterwegs und oft auch auf Spaziergängen mit geschultem Blick im Einsatz», so Roth.
Der ideale Zeitpunkt für die Bekämpfung ist im Frühling, bevor die Pflanzen blühen und sich vermehren können.
Doch selbst dann ist Ausdauer gefragt: «Viele Arten kommen im nächsten Jahr wieder. Oft an genau derselben Stelle», so Spaar. Eine vollständige Ausrottung sei unrealistisch, das Ziel heisst Eindämmung.
Erste Erfolge sichtbar
Die Ausdauer zahlt sich aus: In Gebieten wie der Schwengimatt in Balsthal zeigen sich klare Fortschritte. Über Jahre hinweg ist die Zahl invasiver Pflanzen dort merklich zurückgegangen.
Diese Erfolge bestätigen den eingeschlagenen Kurs: Beharrlichkeit und Zusammenarbeit wirken.
Zusammen gegen Neophyten
Die Bekämpfung gelingt nur gemeinsam. Hinweise aus der Bevölkerung helfen den Einsatzteams in den Gemeinden, neue Fundorte rasch zu erfassen.
Wer beim Spaziergang invasive Pflanzen wie Goldruten oder Berufkraut entdeckt, kann sie oft direkt selbst entfernen. Diese Arten sind nicht giftig und können gefahrlos ausgerissen werden.
Auch im eigenen Garten sollte jede und jeder mithelfen, durch das Entfernen von Neophyten und den Verzicht auf problematische Zierpflanzen.
Ebenso wirkungsvoll ist es, bei Freiwilligeneinsätzen mitanzupacken. Der Naturpark Thal bietet regelmässig solche Aktionen an zum Beispiel an den «Tagen der Natur» in allen Thaler Gemeinden.