Muttenz: Krediteinigung für Mittenza-Projekt
Die Muttenzer Stimmbürger ziehen ihren Antrag auf Kreditaufhebung zurück. Zwei Strategiegruppen erarbeiten bis Ende 2026 ein nachhaltiges Betriebskonzept.

Wie die Gemeinde Muttenz mitteilt, stellten vier Muttenzer Stimmbürger nach der Gemeindeversammlung im Oktober 2025 gemäss Gemeindegesetz §68 den Antrag, den bereits bewilligten Kredit aufzuheben.
Dieser Paragraf diente den Antragstellern primär als rechtliches Instrument, um zu erreichen, eine wirtschaftlich tragfähigere Lösung für das Betriebskonzept gemeinsam mit dem Gemeinderat zu erarbeiten. Der Gemeinderat hat dieses Anliegen eingehend geprüft.
Vereinbarung mit den Antragstellenden
Die bestehende Strategiegruppe wird durch den Beizug externer Vertretungen in Absprache mit den Antragstellenden ergänzt. Ihr Auftrag ist es, ein wirtschaftlich tragfähigeres Betriebskonzept zu entwickeln und die Nutzung des Erdgeschosses erneut zu prüfen.
Eine zusätzliche Strategiegruppe «Perimeter Mittenza» wird unter Einbezug externer Vertretungen in Absprache mit den Antragstellenden eingesetzt, um bis Ende 2026 eine Entwicklungsstrategie für das gesamte Gebäudeensemble und die dazugehörigen Grundstücke (vom Mittenzaparkplatz bis zum Feuerwehrgebäude) zu erarbeiten. Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Bereichs, die für die Gemeinde finanziell neutral und langfristig tragbar ist.
Aufgrund dieser Vereinbarung sind die Antragsteller bereit, ihren Antrag auf Aufhebung des bewilligten Kredits von 24'610'000 Franken an der Gemeindeversammlung vom 9. Dezember 2025 zurückzuziehen.
Die Einigung beruht auf dem gemeinsamen Ziel, nachhaltige Lösungen nicht nur für die Mittenza, sondern für das ganze Gebäudeensemble zu suchen, eine Spaltung der Gemeinde zu verhindern sowie finanzielle Risiken zu mindern. Der Gemeinderat begrüsst die konstruktive Einigung im Vorfeld der Gemeindeversammlung und freut sich auf die gemeinsame Arbeit in den beiden Strategiegruppen.
Finanzielle Dringlichkeit und Konsequenzen eines Baustopps
Der Gemeinderat betonte gegenüber den Antragsstellern die Dringlichkeit der Sanierung. Für die Planungen sind bereits über drei Millionen Franken des Kredits ausgegeben worden. Eine Auflösung des Kredits hätte die Abschreibung dieser Planungskosten zur Folge.
Hinzu kämen zusätzliche Kosten für Vertragsauflösungen und jährliche laufende Kosten im hohen sechsstelligen Bereich. Ohne Fortsetzung des Projekts würde die überfällige Sanierung um Jahre zurückgeworfen, wobei bereits heute ein Investitionsstau von mindestens 15 Millionen Franken vorliegt.
Mit der Weiterführung des Projekts wird Muttenz nun die Allgemeine Musikschule (AMS) zentral an einem Ort zusammenfassen können, was deren langjährige Raumproblematik löst. Der Baubeginn ist für Ende 2026 geplant, die Inbetriebnahme Ende 2028.










