Obwohl sich die Bevölkerung gegen eine Begegnungszone ausspreche, will der Lysser Gemeinderat daran festhalten. Die SVP zeigt sich entsetzt.
Marktplatz Lyss
Der seit April 2018 neu gestaltete Marktplatz in Lyss. - Roman Zwygart
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Am 10. April entschied der Gemeinderat von Lyss entlang des Marktplatzes eine befristete Begegnungszone zu etablieren. Für die SVP ist klar, dass es ich dabei um einen Entscheid gegen den Willen der Bevölkerung handle. Die Diskussion über das Verkehrsregime habe damit «einen skandalösen Höhepunkt gefunden».

Die SVP Lyss-Busswil stand dem Projekt von Anfang an kritisch gegenüber: Die Strasse verzeichne über 9000 Bewegungen täglich, werde zudem vom öffentlichen Verkehr genutzt wird und sei zentral für den Verkehrsfluss. Dies sei der falsche Ort für eine Begegnungszone.

Trotzdem anerkannte die SVP-Fraktion die momentane Unsicherheit beim Überqueren der Strasse. Mit der Errichtung eines Fussgängerstreifens strebte die Partei eine Kompromisslösung an. So könne die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden bei gleichzeitig angemessenem Verkehrsfluss garantiert werden.

Bevölkerung spricht sich in Umfrage gegen Begegnungszone aus

Nach Einreichung dieses Vorstosses wollte der Gemeinderat mittels Konsultation noch die Bevölkerung zur Begegnungszone befragen. Die Umfrage weise mit einer Teilnehmerzahl von 690 Personen eine sehr hohe Beteiligung auf und liefere ein deutliches Stimmungsbild: 58,8 Prozent der Teilnehmenden sprachen sich gegen eine Begegnungszone aus.

Trotzdem entschied sich der Gemeinderat für die Umsetzung einer befristeten Begegnungszone für drei Jahre. Er ignoriere somit die Meinung der Bevölkerung und setze «seinen Willen ignorant durch», so die SVP. In seiner Medienmitteilung verschweige der Gemeinderat das Resultat der Umfrage und spreche stattdessen von «unterschiedlichen Vorstellungen». Zudem sei es «für den holprigen Verlauf des Geschäfts symptomatisch», dass er den Medienschaffenden die Umfrage nicht zur Verfügung stelle.

Die SVP Lyss-Busswil zeigt sich schockiert über dieses Vorgehen und fordert auf eine Begegnungszone zu verzichten.

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