Die SBB haben den Auftrag für die Projektierung des neuen unterirdischen Durchgangsbahnhofs Luzern an die Planergemeinschaft LUx vergeben.
Rangierlokomotiven von DB Cargo stehen auf Abstellgleisen im Hafengebiet. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa
Rangierlokomotiven von DB Cargo stehen auf Abstellgleisen im Hafengebiet. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa - dpa-infocom GmbH

Durch die Verlegung der Schienen in den Untergrund wird eine neue Abstellanlage für Personenzüge erforderlich. Diese soll in Dierikon entstehen.

Die Beauftragung der Projektierung sei ein Meilenstein im Grossprojekt, teilten die SBB am Dienstag mit. Am nun ausgewählten Vorschlag für den unterirdischen Bahnhof beteiligt sind das Büro Afry Schweiz, Dürig Architekten, das Büro B+S für den Tief- und Ingenieurbau und das Büro Lombardi.

Teil des Projektierungsauftrags sind auch der Neustadttunnel und der Dreilindentunnel unter dem Vierwaldstättersee. Für diese wurden zwei weitere Planergemeinschaften berücksichtigt. Für die drei Lose seien je vier bis sechs Projektvorschläge eingegangen, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage.

Voraussichtlich Ende 2022 soll das Vorprojekt für den Bau vorliegen. Die Planer würden dabei insbesondere die bauliche Machbarkeit der einzelnen Abschnitte nachweisen. Bis 2026 folgt das Bau- und Auflageprojekt, das dem Parlament als Grundlage für einen Entscheid dient. Die Planungskosten betragen knapp 100 Millionen Franken. Sie werden durch den Bund finanziert.

Den Finanzierungsentscheid für die Realisierung fällt das Bundesparlament. Die Gesamtkosten werden auf 2,4 Milliarden Franken geschätzt.

Weil die Infrastruktur des heutigen Sackbahnhofs in Luzern mit rund 100'000 Reisenden pro Tag an die Grenzen der Leistungsfähigkeit stösst, ist unter dem heutigen Bahnhof ein viergleisiger Durchgangsbahnhof geplant. Die Realisierung ist ab 2030 vorgesehen, die Inbetriebnahme ab 2040.

Der Durchgangsbahnhof würde auch einen Ausbau des Zug-Angebots in Luzern bedeuten. Entsprechend bräuchte es mehr Platz, um die Züge über Nacht abzustellen. Dies kann allerdings nicht am heutigen oberirdischen Standort in Luzern geschehen, weil diese Gleise nicht an den Durchgangsbahnhof angebunden sein werden.

Die neue, zusätzliche Abstellanlage soll in der Gemeinde Dierikon im Bereich des Autobahnzubringers erstellt werden, wie die SBB mitteilten. Ausschlaggebend für die Standortwahl seien die Nähe zum Bahnhof Luzern, die Erreichbarkeit aus der Richtung Ebikon, ausreichend Platz und Umweltaspekte.

Nähere Angaben zum Perimeter mache man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, sagte der SBB-Sprecher. Die Gemeinde Dierikon werde in die Planung einbezogen und die Bevölkerung über das Vorhaben informiert. Der Kanton werde die neue Abstellanlage im Richtplan festhalten.

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