Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) unterstützt die Wirtschaft in der Corona-Krise. Als Soforthilfe werden 50 Millionen Franken bereitgestellt.
Luzerner Kantonalbank
Eine Filiale der Luzerner Kantonalbank. - Keystone

Im Kampf gegen negative Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft greift der Kanton Luzern KMU unter die Arme. Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) stellte 50 Millionen Franken Soforthilfe zur Verfügung, der Kanton erstreckt Fristen für Steuern und Gebühren.

Im Sinne einer unbürokratischen Soforthilfe stelle die LUKB in Absprache mit dem Regierungsrat 50 Millionen Franken für kurzfristige Kredite zugunsten von Kleinunternehmen zur Verfügung, teilte die Regierung am Dienstag mit. «Wir möchten erreichen, dass andere Banken ein analoges Angebot für ihre Kunden entwickeln», sagte Finanzdirektor Reto Wyss vor den Medien.

Der Regierungsrat sei im Gespräch mit weiteren Banken, um das Kreditvolumen auszuweiten. «Wir sind uns bewusst, das KMU vor Liquiditätsproblemen stehen.» Die Regierung wolle sie entlasten, etwa durch das Erstrecken von Fristen für Steuern und Gebühren. Details dazu folgten nächste Woche. Selber Kredite vergeben will der Kanton aber nicht.

Die Wirtschaft unterstützen will der Regierungsrat auch durch eine unbürokratische Abwicklung bei der Kurzarbeitsentschädigung. Hier sind die Zahlen, seit der Bundesrat die Schliessung vieler öffentlich zugänglicher Geschäfte angeordnet hat, in die Höhe geschnellt. Allein am Dienstag seien 200 Gesuche eingegangen, sagte Wirtschaftsdirektor Fabian Peter. Zuvor seien es im März 250 gewesen, 200 davon seien bereits bewilligt worden.

Peter kündigte ferner an, dass der Kanton weitere Investitionen vorantreiben wolle, sodass Aufträge für die Wirtschaft auf den Markt kämen. Damit die Konjunktur nach Ende der Pandemie wieder anziehen könne, werde auch das Tagesgeschäft bei Bewilligungen und Ortsplanungen aufrechterhalten.

Die fünf Luzerner Regierungsräte riefen an der Medienorientierung im Kantonsratssaal die Bevölkerung mehrmals dazu auf, die vom Bundesrat verordneten Beschränkungen einzuhalten. Die Rettung von Menschenleben habe jetzt Vorrang vor gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessen, sagte Regierungspräsident Paul Winiker.

Im Kanton Luzern sind bereits rund 50 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Davon seien sieben Personen isoliert und eine Person auf der Intensivstation. Gesundheitsdirektor Guido Graf zeigte sich deswegen nur «mässig zufrieden». Die Zahl der Infizierten steige zu schnell.

Das Luzerner Kantonsspital und die Hirslanden-Klinik St. Anna bereiten sich darauf vor, mehr Corona-Patienten aufzunehmen. «Wir rüsten Beatmungsplätze auf, und wir schulen zusätzliches Personal», sagte Graf. Dies sei aber ein Wettlauf gegen die Zeit. Graf rief die Bevölkerung auf, die vom Bund empfohlenen Hygienemassnahmen einzuhalten und appellierte vor allem an die Jungen mit dem Slogan «Heb Sorg zo de Grosseltere!» Es brauche deren Solidarität.

Bildungsdirektor Marcel Schwerzmann informierte zudem über die Situation an den Schulen. Dort ist es seit Montag untersagt, Unterricht abzuhalten. Stattdessen gebe es Fernunterricht über digitale Kanäle, sagte er. Der Kanton stelle den Schulen eine Software zur Verfügung, damit virtuelle Klassen gebildet werden könnten.

Die Schweiz sei in einer Zwangspause, sagte Regierungspräsident Winiker. Sie habe sich von der Konsum- zur Verzichtsgesellschaft gewandelt. Viele Ängste, die es zur Zeit angesichts dieser Situation gebe, seien berechtigt. Panik sei aber ein schlechter Ratgeber. Er zeigte sich überzeugt, dass die Krise die Menschen näher bringe, auch wenn sie zwei Meter Abstand halten müssten, um Infektionen zu verhindern.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SteuernCoronavirusRegierungBundesratFranken