Alle Plätze des Luzerner Theaters nach Notsanierung verfügbar
Nach statischen Mängeln im Frühling sind nun wieder alle Plätze im Luzerner Theater verfügbar.

Im Luzerner Theater sind auf die neue Spielzeit hin wieder alle Plätze verfügbar. Das Haus an der Reuss hatte im April den ersten Rang aus Sicherheitsgründen gesperrt, um die Stabilität des Balkons zu überprüfen.
Mögliche statische Mängel an der Konstruktion hatten sich im Frühling bei einer Routinekontrolle gezeigt, als lose Gipsplatten entdeckt wurden. Die Plätze im Parkett unter dem Balkon wurden zwar nach kurzer Zeit wieder freigegeben. Der erste Rang blieb aber bis Ende Spielzeit gesperrt.
Betriebsdirektor Stefan Vogel informierte am Donnerstag die Medien über die in der Sommerpause vorgenommenen Arbeiten. Die Decke über den hinteren Reihen des Parketts wurde demnach total erneuert. Ferner wurden Holzbalken ersetzt. Die Stahlkonstruktion wurde verstärkt.
Notsanierung kostet Hunderttausende Franken
Der erste Rang sei jetzt «so sicher wie noch nie», sagte Vogel. Es handle sich aber um eine «Notsanierung» und keine Sanierung für Jahrzehnte. Das Luzerner Theater sei weiterhin baufällig.
Laut Adrian Balmer, kaufmännischer Direktor des Luzerner Theaters, kostete die Notsanierung 300'000 bis 350'000 Franken. Wegen der Sperrung der 145 der 480 Plätze hätten sich die Einnahmen aus den Billettverkäufen zudem um 120'000 Franken reduziert, sagte er.
Nach Angaben des Theaters handelte es sich vor allem um hochpreisige Plätze, die nicht in den Verkauf gingen.
Theater liegt nur um 40'000 Franken unter Budget
Mit Zusatzvorstellungen konnte zwar ein Teil der Ausfälle aufgefangen werden, doch bedeuteten diese auch Zusatzkosten. Besonders betroffen war das Erfolgsstück «Hard Land», dessen Vorstellungen alle ausverkauft waren.
Allerdings hatte das Theater in den Monaten zuvor gut gearbeitet. Die Platzauslastung betrage über die ganze Saison 83 Prozent, sagte Balmer. Das Theater liege deswegen bei den Karteneinnahmen nur um 40'000 Franken unter Budget. «Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen», sagte Balmer.
Das Luzerner Stadtparlament hatte im Februar einen Kredit von 5 Millionen Franken gesprochen, damit das Theater mit kleineren Sanierungen bis 2028 sicher weiterbetrieben werden kann.
Notsanierung nicht im Kredit enthalten
Die am ersten Rang vorgenommene Notsanierung war in diesem Kredit nicht enthalten, sie wird aber aus diesem bezahlt werden können, wie Vertreter der Stadt und des Theaters erklärten.
Das Theater führte aus diesem Kredit zudem geplante Sofortmassnahmen im Umfang von rund einer Million Franken durch.
So wurde die Stromversorgung der gesamten Bühnenanlage erneuert. Die Anlage war nach Angaben des technischen Direktors veraltet und bezüglich der Brandgefahr nicht mehr sicher.
Es wurden 450 Steckdosen ausgewechselt, 20 Kilometer Kabel entfernt und 12 Kilometer Kabel ausgetauscht. Auch der Kulissenlift, mit dem grosse Bühnenbildelemente von der Theaterstrasse auf die Bühne gehievt werden, wurde überholt.