Ende April kommt es in der Stadt Luzern zu einer Kampfwahl. Beat Züsli von der SP und Stefan Sägesser von der GLP wollen den Stapi-Posten.
Beat Züsli
Der bisherige SP-Stadtpräsident von Luzern, Beat Züsli. - keystone

In Luzern kommt es am 28. April zu einer Kampfwahl um das Stadtpräsidium und damit um einen Richtungsentscheid. Beat Züsli von der SP muss das Amt gegen den von Mitte und FDP unterstützten Stefan Sägesser von der GLP verteidigen.

Der 60-jährige Züsli war 2016 neu in den Stadtrat (Regierung) und ins Amt des Stadtpräsidenten gewählt worden. Er verdrängte dabei den amtierenden «Stapi» Stefan Roth (Mitte) und schrieb als erster linker Stadtpräsident von Luzern Geschichte.

2020 scheiterte Stadtrat Martin Merki (FDP) mit seinem Versuch, das Amt in bürgerliche Hände zurückzuholen. Auch bei den diesjährigen Wahlen wird Züsli von bürgerlicher Seite herausgefordert, und zwar von GLP-Kandidat Sägesser.

GLP Luzern Unterlachen Sägesser
Stefan Sägesser, Fraktionschef der GLP im Grossen Stadtrat Luzern. - zVg

Der 59-jährige Stadtparlamentarier sagte gegenüber der «Luzerner Zeitung» über Züsli, dass dieser als Stapi zu wenig spürbar sei. Tatsächlich wirkt Züsli, im Vergleich zu den Stadtvätern früherer Jahre, zurückhaltend. Er selbst sagte dazu, dass sich die Zeiten geändert hätten, und er mit dem Begriff des Stadtvaters nur wenig anfangen könne.

Sägesser muss aber auch den freiwerdenden GLP-Sitz im Stadtrat verteidigen. Er macht dies mit pointiert bürgerlichen Aussagen. Er sei für einen schlanken Staat, der Menschen und Ideen fördere und keine Hürden aufbaue, schreibt er auf seiner Homepage.

Für einen Sitz im Stadtrat kämpft Sägesser vor allem auch gegen Melanie Setz. Die SP versucht mit dieser, einen zweiten Sitz in der Stadtregierung zu holen und so dem rot-grünen Lager zu einer Mehrheit zu verhelfen.

Opfer der SP-Strategie werden könnte in erster Linie die GLP, die kleinste der Regierungsparteien. 2020 war ein ähnlicher SP-Angriff gescheitert. Die Stadtregierung setzt sich seit 2012 aus je einem Mitglied der SP, der Grünen, der GLP, der Mitte und der FDP zusammen.

Neben der GLP müssen auch Grüne und FDP ihren frei werdenden Sitz verteidigen. Die Grünen schicken die profilierte Kantonsrätin Korintha Bärtsch ins Rennen, die Freisinnigen Stadtparlamentarier und Fraktionschef Marco Baumann. Franziska Bitzi Staub von der Mitte tritt erneut an.

Die einzige, im Grossen Stadtrat (Parlament) vertretene Partei, die keinen Sitz im Stadtrat hat, ist die SVP. Sie nimmt, nach glücklosen Versuchen in der Vergangenheit, mit dem Unternehmer Peter With (SVP) einen neuen Anlauf.

Nicht nur die Stadt Luzern, sondern total 78 der 80 Luzerner Gemeinden wählen am 28. April ihre Regierung. Zwei Gemeinden, die fusionieren, wählen erst später. Die Stadt Luzern und die vier Agglomerationsgemeinden Emmen, Kriens, Horw und Ebikon wählen zudem ihre Parlamente neu.

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