In der temporären Asylunterkunft Wikon sind in der Darstellung der Grünen Luzern Grundrechte von Ukraine-Flüchtlingen verletzt worden.
Das Dorfzentrum der Gemeinde Wikon.
Das Dorfzentrum der Gemeinde Wikon. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Die Partei stützt sich bei ihren am Freitag, 21. Oktober 2022, publik gemachten Vorwürfen auf Beschwerden von Bewohnern.

In der im ehemaligen Kloster Marienburg eingerichteten Unterkunft können bis zu 200 Flüchtlinge untergebracht werden.

Nach Angaben der Bewohner habe die Zentrumsleitung auf diese psychischen und finanziellen Druck ausgeübt, teilten die Grünen mit.

Auch seien die Flüchtlinge offenbar nicht ausreichend über ihre Rechte und Pflichten informiert worden.

«Offenbar rüder Umgangston» und «fehlende Empathie»

Kantonsrat Urban Frye (Grüne) erklärte in seiner zu dem Thema eingereichten parlamentarischen Anfrage, dass die in Wikon geltenden Hausregeln und Sanktionslisten denjenigen von Erziehungsheimen aus dem letzten Jahrhundert ähnelten.

In einer Mitteilung zeigte er sich «schockiert» über den «offenbar rüden Umgangston» und die «fehlende Empathie» vonseiten der Behörden.

Es müsse davon ausgegangen werden, dass der Kanton die Rechte der Betroffenen verletze.

Die Dienststelle weist die Vorwürfe von sich

Die Grünen stützen sich bei ihren Vorwürfen auf einen Beschwerdebrief von 26 Marienburgbewohnern von Anfang August 2022.

Sie veröffentlichten auch die Antwort der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen von Ende August.

Die Vorwürfe, dass willkürlich gehandelt und das Gesetz verletzt werde, «weisen wir entschieden von uns», erklärte die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen.

Zudem erklärte sie, dass «der Status S weder eine Gleichstellung mit der schweizerischen Bevölkerung noch eine Besserstellung anderen Asylsuchenden gegenüber bedeutet».

Die Grünen kritisierten die Dienststelle schon vorher

Das zuständige Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons Luzern beantwortete am Freitag, 21. Oktober 2022, Fragen der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu den Vorwürfen nicht.

Es begründete dies damit, dass diesbezüglich ein parlamentarischer Vorstoss hängig sei. Es ist nicht das erste Mal, dass die Grünen die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen kritisieren.

Sie forderten bereits, dass der Kanton zur Bewältigung der Flüchtlingswelle die Zivilgesellschaft und die Hilfsorganisation Caritas stärker miteinbeziehe.

Diese war im Kanton Luzern bis 2017 für die Betreuung der Flüchtlinge zuständig gewesen.

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