Fast die Hälfte der Luzerner Lohnunterschiede nicht erklärbar
Der «mittlere Lohn» im Kanton Luzern ist bei Frauen zwar gestiegen, liegt aber erst bei 5500 Franken.

Insgesamt verdienten die Frauen 2020 im Mittel pro Monat rund 15 Prozent weniger als die Männer. Seit 2018 sei die Lohndifferenz um rund 2 Prozentpunkte kleiner geworden, teilte die Luzerner Statistikbehörde Lustat am Freitag mit.
Sie hat zu den Lohndifferenzen ein Modell erstellt. Demnach könnten rund 52 Prozent der Differenz anhand bekannter Kriterien erklärt werden. So hätten etwa erwerbstätige Frauen tendenziell einen weniger hohen Bildungsabschluss, besetzten seltener eine Kaderstelle und arbeiteten häufiger in Tieflohnbranchen.
Die Löhne entwickeln sich auch unterschiedlich im Karriereverlauf, was mit unterschiedlichen Erwerbsbiografien zusammenhängen dürfte. 48 Prozent der Lohndifferenzen bleiben laut Lustat jedoch unerklärt.
Mit steigendem Ausbildungsniveau steigt auch der Lohnunterschied
Als überraschend bezeichnen die Statistiker, dass mit steigendem Ausbildungsniveau der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen grösser wird. Männer mit einem Uni-Abschluss verdienten mit 10'800 Franken pro Monat rund 24 Prozent mehr als Frauen mit der gleichen Ausbildung. Männerlöhne seien hier auf jeder Hierarchiestufe höher als Frauenlöhne.
Die Luzerner Löhne lagen mit gut 6100 Franken monatlich deutlich unter dem Schweizer und dem Zentralschweizer Lohnniveau. Dort betrug der Median je knapp 6400 Franken pro Monat.