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Das ist die Lozärner Fasnachtsplakette 2026

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Luzern,

Pünktlich zum 75. Jubiläum präsentiert das Lozärner Fasnachtskomitée (LFK) die Plakettenkollektion der Fasnacht 2026. Entworfen hat sie der Künstler Basil Koch.

Lozärner Fasnachtsplakette 2026
Das ist die Lozärner Fasnachtsplakette 2026. - zVg

Nachdem im Sommer der LFK-Präsident Flavio Boschian mit seinem Motto Carnevale di Lucerna inthronisiert wurde, steht nun im November der nächste Höhepunkt vor der Tür. Die Fasnachtsplakette 2026 wird der Öffentlichkeit präsentiert. Passend vereint die diesjährige Fasnachtsplakette zwei Jubiläen. Einerseits das 75. Jubiläum des Lozärner Fasnachtskomitées (LFK) und das 100-Jährige Bestehen der Lozärner Fasnachtsplakette, welche seinerzeit im Jahr 1926 durch die Vorgänger-Organisation dem «Luzerner Fasnachts-Comité» herausgegeben wurde. Diese beiden Jubiläen inspirierte mitunter auch den diesjährigen Gewinner des Plaketten-Wettbewerbes Basil Koch.

Dabei handelt es sich um die Sujets der Anfangsplaketten, welche seinerzeit in den Jahren 1950 bis 1956 notabene von Otto Arnet entworfen wurden. Die Plakette visualisiert ein klassisches, stilistisch ruhiges Sujet, welche die vier tragenden Zünfte und Gesellschaften während der Anfangszeiten des LFK’s einfängt. Dabei wirkt die diesjährige Lozärner Fasnachtsplakette nicht verspielt und verschnörkelt, sondern trifft den Zeitgeist der Lozärner Fasnachtsplaketten aus den 50er und 60er Jahre perfekt. Detailverliebt fügen sich denn auch die drei «Huerenäffli» am Rand der Plakette ein.

Basil Koch – die Fasnachtsikone

Wer mit Basil Koch spricht, merkt rasch: Dieser Mann lebt die Fasnacht. Und das nicht erst seit gestern – sie wurde ihm buchstäblich in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in der Luzerner Altstadt an der Furrengasse 9, direkt gegenüber von Sepp Ebinger, dem Gründer der ersten Luzerner Guuggemusig (1947), war die Nähe zur Fasnacht schon früh Teil seines Alltags. Sein Vater Bruno Koch lernte bei Ebinger das grafische Handwerk, durfte jedoch nicht in derselben Musig mitspielen. Kurzerhand gründete er 1950 die Bohème-Musig – ein Entscheid mit weitreichenden Folgen. Mit dabei: Leopold «Pöldi» Häfliger, der die Bohème über Jahrzehnte als kreativer Kopf und Tambourmajor prägte.

Lozärner Fasnachtsplakette 2026
Die Fasnachtsplakette 2026 des Lozärner Fasnachtskomitees hat bereits zum dritten Mal Basil Koch aus Luzern gestaltet. - zVg

Schon als Kind war Basil mittendrin: 1966, im Alter von fünf Jahren, marschierte er an der Hand von Pöldi als «Mini-Tambourmajor» erstmals mit der Bohème durch die Gassen. Bald entstand aus der wachsenden Schar junger Bohèmians eine Junioren-Bohème. Nach einer Abspaltung 1975 schloss sich die Familie Koch der Leopold’s Alten Garde an – und blieb damit der Luzerner Fasnacht treu verbunden.

Die Familie Koch prägt die Fasnacht

Die Familie Koch und die Fasnacht – eine untrennbare Verbindung. Inspiriert von Vater Bruno und Mutter Josefine engagierten sich alle Kinder schon früh bei der Bohème. Der älteste Bruder Christoph, der 2017 verstarb, prägte später jahrelang die Chatzemusig. Der 2025 verstorbene Maskenkünstler Matthias „Bugari“ Koch schuf legendäre «Grende», unter anderem für die Spöitzer und viele weitere Guuggemusigen. Schwester Barbara machte sich als Mitglied der Vikinger und durch ihre fantasievollen Kostüme einen Namen, während Sabina heute im Haus der Maskenliebhaber-Gesellschaft tätig ist und dort die Personalplanung für zahlreiche Anlässe verantwortet.

Basil selbst wechselte nach den Jahren bei der Bohème und der Alten Garde 1985 zur «Nostradamus», wo er bis heute aktiv ist und seine Kreativität voll auslebt. Als Gründungsmitglied der Kulturfasnächtler im Jahr 1993 wirkten die Noster federführend gemeinsam mit den Vikinger und den Rätschhäxe mit. So sind die Kulturfasnächtler seit anfangs 90er-Jahre ein prägendes Bild am Weinmarkt während der Lozärner Fasnacht. 2026 feiert Basil auch sein ganz persönliches 60. Fasnachtsjubiläum – ein stolzer Meilenstein für einen Mann, der die Lozärner Fasnacht in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend mitgeprägt hat.

Als gelernter Kirchenvergolder bildete sich Basil Koch in Studien in München zum Kirchenmalermeister und Restaurator im Handwerk weiter. Von 1991 bis 2001 arbeitete er denn auch im eigenen Restauratoren-Betrieb; von 2001 bis 2025 war er bei der Migros als Leiter der Produktionsabteilung fürs visuelle Marketing verantwortlich. Seit November ist er pensioniert – Zeit also für noch mehr Fasnacht. Auch Sohn Marco (geb. 1999) wie auch die 2003 geborene Tochter Leticia haben den Koch-Fasnachtsvirus mitbekommen; so lief Leticia als Mini-Majorin bei der Bohème zusammen mit Tante Sabina, genauso wie seinerzeit Basil mit Pöldi Häfliger.

Neben der Fasnacht schlug Basils Herz auch lange für den Handball. Er spielte erfolgreich in der Nationalliga A bei Borba und Emmenstrand und bestritt 1986 sogar ein A-Länderspiel. Heute gibt er seine Erfahrung als Teammanager bei Handball Emmen weiter und engagiert sich bei der SG Pilatus in der Juniorenförderung (U13–U19), mit dem Ziel, junge Talente gezielt an den HC Kriens-Luzern heranzuführen.

Seit 1993 ist Basil Mitglied der Maskenliebhaber-Gesellschaft Luzern (MLG), seit 2014 zudem Stiftungsrat, Archivar und Konservator. In den Jahren 1994–2001 sowie 2012–2014 vertrat er die MLG im Lozärner Fasnachtskomitee. Er leitete die Maskenkurse (Makoku) und war gemeinsam mit Pascal Piffaretti massgeblich an der Gründung der heutigen LFK-Maskenkurse im Jahr 2005 beteiligt.

Die Jubiläumsplakette – «s'LFK jubiliert»

Die Plaketten gibt es gleich nach den Weihnachtstagen zu kaufen, können aber bereits jetzt online bestellt werden, in verschiedensten Ausführungen: Kupfer (CHF 10), Silber (CHF 12) und der Silberpin für 24 Franken. Die veredelten Plaketten als nummerierte und limitierte Goldplakette bzw. -Pin kosten je CHF 80 bzw. als Gold-Kombi 130 Franken.

Die Bestellung ist ab sofort im LFK-Online-Shop www.lfk.ch/shop möglich, die Auslieferung erfolgt auf Ende Dezember.

Ein rüüdig herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an den grosszügigen Sponsor des diesjährigen Plaketten-Prägewerkzeuges ewl energie wasser luzern, Industriestrasse 6, 6002 Luzern, www.ewl-luzern.ch. Ein schöner Zufall: Auch ewl feiert 2026 ein Jubiläum «150 Jahre Erfahrung und 25 Jahre eigenständig» und unterstützt aktiv ein wichtiges Stück Luzerner Tradition – mit Energie für die Zukunft.

Plakette tragen und das Kulturgut Fasnacht unterstützen

Mit dem Kauf der Jubiläums-Fasnachtsplaketten wird das Kulturgut der Lozärner Fasnacht direkt unterstützt und sind ein wichtiger Bestandteil für die Finanzierung der grossen Fasnachtsumzüge. Die Umzugsteilnehmenden erhalten eine substanzielle Entschädigung für ihren kreativen Aufwand. Ebenfalls führt das LFK alljährlich die «Grende-Bastelkurse» für Erwachsene und Kinder durch – für den Nachwuchs sind diese Kurse notabene gratis! Und last but not least unterstützt das LFK jedes Jahr mit einem schönen monetären Beitrag eine wohltätige Institution.

Deshalb: Plakette tragen und das Kulturgut der Lozärner Fasnacht unterstützen!

Die weiteren Ränge des Plaketten-Gestaltungswettbewerbes 2026

2. Rang: Franziska Joller, Luzern | «Rüüdig luuti Fasnacht»

3. Rang: Rolf Stocker, Luzern | «Lozärner Goofe»

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