Der Präsident der Jungfreisinnigen BL, Lucio Sansano, will für die FDP in den Nationalrat. Im Interview mit Nau.ch spricht er über seine Nomination.
Lucio Sansano FDP
Lucio Sansano, Nationalratskandidat der FDP Baselland. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Lucio Sansano ist Präsident der Jungfreisinnigen Baselland.
  • Er stehe für «gesunde Finanzen» und kandidiert auf der FDP-Hauptliste als Nationalrat.
  • Zum Ziel hat er sich gesetzt, die Schweizer Altersvorsorge erfolgreich zu sanieren.
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Lucio Sansano ist seit 2020 gewählter Einwohnerrat für die FDP Reinach. Gleichzeitig ist er Präsident der Jungfreisinnigen Baselland. Die FDP gewährt ihm bei den Nationalratswahlen 2023 einen Platz auf ihrer Hauptliste. Im Interview erzählt der Reinacher mehr über sich, seine Kandidatur und wofür er sich in Bundesbern einsetzen will.

Nau.ch: Welches sind Ihre politischen Schwerpunkte?

Lucio Sansano: Mein politischer Schwerpunkt liegt klar bei der Sanierung unserer Altersvorsorge. Unsere AHV steht vor dem Konkurs. Trotz Umsetzung der AHV-21-Reform hat der AHV-Fonds ungedeckte Rentenleistungen im Umfang von 654 Milliarden Franken.

Das möchte ich ändern und deshalb kandidiere ich für den Nationalrat. Ich setze mich konkret für die nachhaltigste und effektivste Lösung ein, die es gibt, um unsere AHV zu retten: eine Umsetzung der Renteninitiative der Jungfreisinnigen mit einer Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung.

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Der Smartspider von Lucio Sansano. - Smartvote/Sotomo

Nau.ch: Sie stehen für eine Politik der «gesunden Finanzen und einer starken Wirtschaft». Wo sehen Sie Handlungsbedarf in der Schweiz?

Sansano: Den grössten Handelsbedarf für eine starke Wirtschaft sehe ich derzeit in unseren Beziehungen zur EU. Sie ist und bleibt unser wichtigster Handelspartner und das Handelsvolumen ist mit rund 265 Milliarden Franken etwa zehnmal so gross wie dasjenige mit China. Wir müssen alles daransetzen, die Bilateralen weiterzuentwickeln.

Dafür braucht es als neuen Ansatz sektorielle Abkommen, in denen wir für jede Branche eine passende Lösung finden können. Denn eine für alle Branchen funktionierende Kompromisslösung scheint, wie die letzten Jahre gezeigt haben, nicht mehrheitsfähig. Dafür braucht es mehr lösungsorientierte Stimmen in Bern. Die von den Polparteien geführte ideologische EU-Debatte von EU-Beitritt bis Abschottung torpediert einzig unsere Verhandlungsposition.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Sansano: In meinem Wahlkampf macht die effektive finanzielle Unterstützung durch Spenden nur ein kleiner Teil meines Wahlkampfauftritts auf. Vielmehr erfahre ich eine riesige Unterstützung aus meinem privaten, politischen und beruflichen Umfeld, die ich niemals erwartet hätte – von der Familie, Freunden, Bekannten sowie von Leuten, die ich durch Vereinsengagements und die Politik kennenlernen durfte.

Würde ich diese grosse ehrenamtliche Arbeit, die mich antreibt und in meinem Engagement bestärkt, in ein Wahlkampfbudget umrechnen, käme sicher ein mittlerer fünfstelliger Betrag zusammen. Ich bin überzeugt, dass ich so auch ohne teure APG- und Inserat-Kampagnen auf mich aufmerksam machen kann.

Bereitet Ihnen die aktuelle Situation der Altersvorsorge Sorgen?

Nau.ch: Sie wären bei Amtsantritt einer der jüngsten Nationalräte. Im Vergleich zu anderen Kandidierenden können Sie bisher weniger politische Erfahrung vorweisen. Weshalb sind Sie überzeugt, sich gegen diese durchsetzen zu können?

Sansano: Auf kommunaler Ebene konnte ich durch mein Amt als Einwohnerrat in den letzten Jahren den Parlamentsbetrieb kennenlernen und durch die Übernahme des Präsidiums der Finanzplanungskommission Verantwortung übernehmen. Als Präsident der Jungfreisinnigen Baselland kann ich seit knapp vier Jahren auch die kantonale Politik mitgestalten, kenne die Abläufe und Geschäfte und habe mein Netzwerk.

Und durch meine Berufserfahrung in der Bundespolitik sowie mein Engagement für zwei nationale Volksinitiativen respektive Referenden konnte ich auch auf nationaler Ebene bereits Kontakte knüpfen und die Prozesse kennenlernen. Entsprechend hoffe ich, mich auf diese politische Erfahrung verlassen zu können. Selbstverständlich bin ich auch offen und motiviert, mir weiteres Wissen anzueignen – ich wäre ja zum Glück nicht der erste Nationalrat unter 30…

Nau.ch: Was wollen Sie den Wählerinnen und Wählern von Basel-Landschaft sonst noch mitteilen?

Sansano: Ich freue mich über Ihre Unterstützung und Ihre Stimmen für eine liberale, ideologiefreie, kompromissbereite Sachpolitik fern der politischen Pole.

Zur Person: Lucio Sansano (23) ist Präsident der Jungfreisinnigen Basel und wohnt in Reinach BL. Er arbeitet im «Product Innovation»-Bereich eines international tätigen Unternehmens. Gleichzeitig absolviert er sein Studium der Volkswirtschaftslehre. Bei den Nationalratswahlen 2023 tritt er als Kandidat auf der FDP-Hauptliste an.

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