Einblick in die PriMa-Fachstelle
Die PriMa-Fachstelle Langenthal unterstützt Freiwillige, die als Beistände Personen in schwierigen Lebenslagen begleiten und beraten – kompetent und engagiert.

Wie die Stadt Langenthal mitteilt, können nicht alle Menschen ihr Leben selbstständig meistern – sei es aus gesundheitlichen, psychischen oder sozialen Gründen. In solchen Fällen braucht es Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Genau hier setzt die PriMa-Fachstelle des Sozialamts Langenthal an. Sie unterstützt Privatpersonen, die im Auftrag der KESB eine Beistandschaft übernehmen – engagiert, kompetent und immer auf Augenhöhe.
Im Auftrag der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB) Oberaargau sucht das Sozialamt Freiwillige, die bereit sind, schutzbedürftige Personen im Rahmen einer Beistandschaft in verschiedenen Bereichen zu begleiten oder zu vertreten. Diese Freiwilligen, sogenannte Private Mandatstragende (PriMas), begleiten oder vertreten diese Personen im Rahmen einer Beistandschaft.
Die PriMa-Fachstelle – Unterstützung auf Augenhöhe
In Langenthal übernimmt die PriMa-Fachstelle des Sozialamts die Rekrutierung und Betreuung der Privaten Mandatstragenden. Sie steht den Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite und sorgt dafür, dass diese ihre anspruchsvollen Aufgaben kompetent und sicher ausführen können.
Derzeit betreut die PriMa-Fachstelle rund 70 Mandate. Jeder Sozialdienst im Kanton Bern ist verpflichtet, eine solche Fachstelle zu unterhalten – ein Zeichen dafür, wie wichtig dieses Angebot für die Gesellschaft ist.
PriMas sind oft Angehörige wie Eltern oder Nachkommen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, wenn eine Beistandschaft keine spezifische Fachkompetenz, aber ein hohes Mass an persönlicher Betreuung erfordert. Gerade in solchen Fällen erweist sich eine Privatperson oft als die passendere Wahl, da sie eine enge Bindung zur betroffenen Person hat und individuell auf deren Bedürfnisse eingehen kann.
Unterstützung für Eltern und Beistandschaften
Brigitte Beutler und Ruth Jossen sind die beiden Hauptverantwortlichen der PriMa-Fachstelle. Sie schätzen diesen Teil ihrer Arbeit und beraten die PriMas gerne bei Fragen und Anliegen.
Diese sind jeweils sehr dankbar, wenn sie Unterstützung erhalten, beispielsweise bei Fragen zu Sozialversicherungen. Zudem sind viele PriMas Eltern von Kindern mit einer Beeinträchtigung, bei welchen sich mit der Volljährigkeit die Frage nach einer Beistandschaft stellt.
Oft haben die Eltern im ersten Moment Vorbehalte. Sie merken aber schnell, dass die PriMa-Fachstelle sie unterstützt und hilft.
Früher und heute
Die PriMa-Fachstelle besteht schon seit über 30 Jahren. Zu Beginn hatte die Vormundschaftsbehörde die Funktion der Verfügungsbehörde und die Fachstelle verfügte über deutlich mehr Autonomie.
Heute ist die Arbeit der PriMa-Fachstelle komplexer und es gibt weniger Handlungsspielraum. Während die Entscheidungsbefugnis nun bei der KESB liegt, konzentriert sich die Fachstelle auf ihre beratende Rolle.
Früher war es sogar verpflichtend, ein PriMa-Mandat zu übernehmen – heute geschieht dies auf freiwilliger Basis.