Wie die Gemeinde Küssnacht berichtet, dominiert laut ihrer Analyse auf den Parkplätzen Monséjour und Seeplatz der Freizeitverkehr.
Parkplatz Seeplatz
Die Parkplätze Monséjour und Seeplatz werden in erste Linie vom Freizeitverkehr genutzt. - Gemeinde Küssnacht
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Seit den 1980er-Jahren steht es zur Debatte, den Seeplatz autofrei zu gestalten und stattdessen ein Parkhaus beim Parkplatz Monséjour zu erstellen.

Sämtliche bisherigen Bemühungen waren aber nicht zielführend.

Der Bezirksrat nimmt jetzt einen neuen Anlauf, um die Parkplatz- und Verkehrssituation im Küssnachter Zentrum zu verbessern.

Neuer Anlauf: «Vision Parkhaus»

Anlässlich der Strategiesitzung vom 13. Juli 2022 hatte er die Stossrichtung zur «Vision Parkhaus» festgelegt und an der Bezirksgemeinde vom 25. April 2023 die Bevölkerung über das Vorhaben informiert.

Der Bau eines Parkhauses verursacht jedoch hohe Kosten. Bevor die Planung angegangen wird, will der Bezirksrat wissen, wie die bestehenden Parkplätze im Küssnachter Zentrum genutzt werden.

Nur so kann er ein der Nachfrage entsprechendes Angebot planen. Im Verlauf des vergangenen Sommers sammelte der Bezirk deshalb stichprobenartig Daten über die Auslastung der Parkplätze Monséjour und Seeplatz.

Die Erhebungen wurden durch Studierende durchgeführt, welche die Parkierenden auch befragt haben. Dabei wurden keine personalisierten Daten erfasst.

Meist gibt es genügend freie Parkplätze

Heute hat es auf dem Parkplatz Monséjour Platz für 85 Autos auf dem Seeplatz gibt es 75 Parkplätze. Insgesamt stehen also 160 öffentliche Parkplätze bereit.

Die Datenerhebungen haben nun gezeigt, dass die Verkehrsteilnehmenden viel häufiger auf dem Seeplatz parkieren als beim «Monséjour».

Dementsprechend wird auch das Unterdorf stark vom Verkehr belastet. Bei den Erhebungen wurde zudem registriert, dass es werktags über den ganzen Tagesverlauf meist stets genügend freie Parkplätze gibt.

Die Parkplätze werden drei bis vier Mal pro Tag belegt

Samstags war die Auslastung erheblich höher. Im Erhebungszeitraum gab es lediglich einmal aufgrund einer Beerdigung keine freien Parkplätze.

Zudem konnte festgestellt werden, dass die Parkplätze im Schnitt drei bis vier Mal pro Tag belegt werden.

Dies ergibt eine spezifische Verkehrserzeugung von durchschnittlich 1080 Fahrzeugen pro Tag.

Nur wenige bleiben länger als zwei Stunden

Sowohl werktags als auch samstags überwogen jene Fahrzeuge, die für weniger als zwei Stunden abgestellt wurden (65 Prozent werktags, 62 Prozent samstags).

Nur gerade 15 bis 25 Prozent der Fahrzeuge standen bei den Erhebungen länger als vier Stunden auf einem Parkplatz, wobei viele dieser Fahrzeuge über eine Parkkarte verfügten.

Auf den Parkplätzen beim «Monséjour» und auf dem Seeplatz dominiert der Freizeitverkehr.

Die touristische Bedeutung des Küssnachter Seebeckens widerspiegelt sich auch an den Autokennzeichen.

Rund 50 Prozent sind auswärtige Nutzer

Lediglich die Hälfte der abgestellten Fahrzeuge hatten Schwyzer Nummern. Rund 25 Prozent der Autos kamen aus dem Kanton Luzern, weitere 25 Prozent aus anderen Kantonen.

Doch die Freizeitaktivitäten und die persönlichen Erledigungen in Küssnacht enden in der Regel innerhalb von zwei Stunden.

Nur wenige Personen (10 bis 20 Prozent) stellten ihre Autos länger ab.

Nur 25 Prozent nutzen den Parkplatz zu geschäftlichen Zwecken

Auch Einkäufe werden in Küssnacht innert 30 bis 60 Minuten abgewickelt. Gerade 25 Prozent der Befragten gab an, zu geschäftlichen Zwecken in Küssnacht zu parkieren.

Am Samstag war dieser Wert mit zehn Prozent noch tiefer.

Diejenigen Personen, die zu geschäftlichen Zwecken auf dem Seeplatz oder beim «Monséjour» ihr Auto abstellten, verblieben in der Regel länger als vier Stunden im Dorf.

Die Vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um Personen handelt, die im Zentrum von Küssnacht arbeiten.

Die Bevölkerung wird ebenfalls befragt

Die Abteilung Planung, Umwelt und Verkehr (PUV) der Bezirksverwaltung will die erhobenen Daten nun detailliert auswerten. Sie bilden die Grundlage für das weitere Vorgehen.

Überdies ist angedacht, im Frühjahr 2024 eine öffentliche Mitwirkung durchzuführen, bei der die Meinung der Bevölkerung zur Parkplatz- und Verkehrssituation im Zentrum abgeholt wird.

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