Alfred Egli: «Verein für Ortsgeschichte feiert 20-Jahr-Jubiläum»

Der Verein für Ortsgeschichte Küsnacht beackert ein Thema, das sonst niemand aufgreift, doch alle interessiert: Die Geschichte der Gemeinde. Und die fängt schon früh an – mit der Eiszeit vor 20'000 und mehr Jahren. Die ersten Schriften stammen zudem aus dem Jahr 1150.

«Küsnacht hat eine interessante Geschichte, die weit zurückreicht», ist Vereinspräsident Alfred Egli stolz. Er selbst ist Küsnachter durch und durch: Geboren, aufgewachsen und immer in der Seegemeinde wohnhaft. Aus diesem Grund ist es Eglis Anliegen, mit dem Verein für Ortsgeschichte interessante Themen aufzugreifen, von denen niemand mehr weiss.

Zu diesem Zweck führt der Verein jährlich mehrere Anlässe durch. Dabei geht es öfters um Persönlichkeiten, die Küsnacht geprägt haben und deren Tätigkeiten weit über die Gemeinde hinausstrahlten. Unter anderem gab es schon eine Führung zu dem Haus, wo Schriftsteller Thomas Mann im Exil fünf Jahre wohnte. Auch der Bummel ins Küsnachter Tobel am vorletzten Sonntagmorgen wurde sehr gut besucht.

Egli ist überzeugt, mit diesen Veranstaltungen eine grosse Lücke zu füllen. Denn: «Die Leute sind interessiert an der Geschichte, aber niemand will in Büchern herumstöbern.» Ganz im Gegensatz zum Präsidenten des Vereins für Ortsgeschichte, der sogar jedes Jahr ein Buch herausgibt – das Küsnachter Jahrheft.

Dies widerspiegelt jeweils das Geschehen in der Gemeinde nicht nur im vergangenen Jahr, sondern unter unzähligen Aspekten. Alfred Egli ist zurzeit an den finalen Änderungen für 2020. Für ihn wird es die 30. Ausgabe seit seinem Antritt 1991 als Schriftleiter des Jahrhefts. Interessant: Die kommende Ausgabe ist zudem der 60. Jahrgang. Egli hat also seit der Gründung die Hälfte davon mitgeprägt!

Der Ortsgeschichte-Präsident hat deshalb schon 2019 den Wunsch geäussert, einen passenden Nachfolger zu finden. «Andernfalls würde es das rasche Ende einer 60-jährigen Küsnachter Tradition bedeuten», schrieb Egli noch im letzten Jahrheft.

Ein Jahr später sind dafür verschiedene Personen im Gespräch. Wen der jetzige Präsident favorisiert, verrät er aber noch nicht. Seine Nachfolge übernimmt einen gut aufgebauten Verein. Seit der Gründung vor 20 Jahren kamen 300 Mitglieder dazu.

Der Verein für Ortsgeschichte hat nun zum grossen Jubiläum keinen grossen Festanlass geplant – in diesen Zeiten logisch. Kürzlich hat dafür der Vorstand eine wichtige Änderung in den Statuten vorgenommen.

«Der Verein hatte schon immer eine Wächterfunktion, um das Alte zu bewahren. Gleichzeitig möchten wir uns auch engagieren – für das Ortsbild, die Landschaft, die Natur und die Umwelt», erklärt Alfred Egli. Ganz nach dem Motto: Die Geschichte nicht nur erzählen, sondern selber mitschreiben.