In Küsnacht ist der Verkehrsplan erschienen. Ein Anwohner wundert sich über als Fusswege gekennzeichnete Reit- und Bikerouten – und ärgert sich ab Rossbollen.
Waldstrasse in Küsnacht
Mittendrin: Ein zerdrückter Rossbollenhaufen auf einer Küsnachter Waldstrasse. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Verkehrsplan zeigt nicht klar auf, auf welchen Fusswegen das Reiten erlaubt ist.
  • Ein Anwohner stört sich über Rossbollen bei jedem Spaziergang im Wald.
  • Gemeindeschreiberin Catrina Erb sieht keinen Handlungsbedarf für neue Verbote.

Im Küsnachter Wald gibt es fast keine Reit- und Radwege. Das ist im Verkehrsplan der Gemeinde klar definiert. Abgesehen vom Pfad Limberg – Schmalzgrueb sind die Routen als «Fusswege» gekennzeichnet – so auf jeden Fall im neuen Verkehrsplan 2 der Gemeinde.

Denn vor Ort lauten die Wege «Waldstrassen». Meistens daneben: Eine Verbotstafel für Auto, Mofa und Moped. Von Reitern oder Bikern steht dort nichts. Eine Sache, die dafür sofort auffällt, sind die Rossbollen auf dem Fussweg. Darüber stört sich der Küsnachter Karl Bischofberger, welcher beinahe jeden Tag mit seiner Frau durch die Wälder wandert.

Karl Bischofberger
Ist mit seiner Frau täglich im Küsnachter Wald unterwegs: Karl Bischofberger. - Nau.ch

Mist wird plattgefahren

«Wir finden fast jedes Mal frische Pferdebollen auf allen Wegen im Küsnachter Wald, obwohl diese als Fusswege definiert sind», erklärt Bischofberger. Bisweilen habe er oft selber einen Stecken im Wald genommen, um damit den unschönen Anblick zu beseitigen.

Denn: «Die Gemeindearbeiter fahren den Mist einfach platt, anstatt ihn zu beseitigen». Auch das Mistmobil des Reitvereins Pfannenstiel, das gross angekündigt wurde, habe er im Wald noch nie gesehen.

Rossbollenhaufen
Nicht beseitigt: Ärger wegen zerdrückten Pferdeäpfeln in Küsnacht. - Nau.ch

Von Reitern fast übersehen

Bischofberger stört sich nicht grundsätzlich an Reitern und Bikern auf den Waldstrassen. Obschon gelegentlich Reiter ihr Pferd unmittelbar kurz vor ihm zum Stoppen brachten, weil sie im Galopp plötzlich den Rentner im Wald entdeckten. Der Anwohner findet schlicht, die Situation im Küsnachter Wald sei unklar, gerade wegen dem Verkehrsplan.

Etwas Licht ins Dunkle bringen möchte Gemeindeschreiberin Catrina Erb. Sie schreibt auf Anfrage: «Velofahren und Reiten auf Waldstrassen ist nicht grundsätzlich verboten, auch wenn diese nicht explizit im Verkehrsplan eingetragen sind». Und: Zurzeit seien keine weiteren Verbote geplant.

Waldstrassen
Reiten und Radfahren nicht grundsätzlich verboten: Küsnachts Waldstrassen. - Nau.ch

Rossbollen nur punktuell

Die Situation ist also die, dass die Waldstrassen für alle da sind – Beschreibung im Verkehrsplan hin oder her. Einzig dort, wo explizit ein Piktogramm das Reiten oder Radfahren verbietet, sind die Regeln zu beachten.

Angesprochen auf die Betreibung der Waldstrassen erklärt Erb: «Die Gemeinde ist zwei- bis dreimal pro Woche im Wald für die Beseitigung von Littering und die Instandhaltung der Wege». Zu den Rossbollen teilt die Gemeindeschreiberin mit, dass diese nicht speziell Teil des Auftrags seien, sondern «punktuell beseitigt werden». Wenn man die Waldstrassen in Küsnacht wie Karl Bischofberger jeden Tag begeht, dann merkt man aber schnell: «Es hat jedes Mal Rossbollen».

Karl Bischofberger
Kein Fan von Rossbollen: Küsnachter Karl Bischofberger. - Nau.ch
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